CEMA honoriert kluge Köpfe: Informatikpreise 2016 des FBTI verliehen
Der Fachbereichstag Informatik (FBTI) zeichnete auch dieses Jahr drei Absolventen aus dem Bereich Informatik für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten aus / Trotz dieser Spitzenleistungen: Deutschland verschläft Digitalisierung an den Schulen

(pressebox) Mannheim, 07.12.2016 - Drei glückliche Sieger konnten in Görlitz den Informatikpreis 2016 des FBTI entgegennehmen. Dieser wird für herausragende, an Hochschulen für angewandte Wissenschaften eingereichte Abschlussarbeiten in den Kategorien Bachelor, Master/Diplom und Dissertation vergeben. Die mit je 1.000 Euro dotierten Preise stiftet das Mannheimer IT-Systemhaus CEMA. „Mit den Preisen wollen wir zu einem besonderen Engagement während des Studiums und im Doktorat motivieren“, sagt der Stellvertretende Vorsitzende des FBTI, Prof. Dr. Ulrich Bühler von der Hochschule Fulda. Thomas Steckenborn, Vorstandsvorsitzender der CEMA, ergänzt: „Wir sind stolz darauf, als Sponsor die Gewinner für ihre Spitzenleistung zu belohnen.“ Die drei Preisträger konnten sich im bundesweiten Wettbewerb gegen Konkurrenten von über 60 Mitgliedshochschulen des FBTI durchsetzen.

Ärzte-Assistent für Behandlungsleitlinien
Luis-Manuel Wolff Heredia, Studiengang Wirtschaftsinformatik an der FH Stralsund, erhielt den Preis für seine Bachelor-Arbeit „Leitlinien referenzieren per Arden-Syntax in einer Java-EE-Umgebung.“ Darin beschäftigt sich der Preisträger, wie Softwaretools den Behandlungsalltag in Arztpraxen unterstützen können. Er testete dazu Möglichkeiten aus, mit denen sich Leitlinien der ambulanten Versorgung modellieren und Ärzten in Form eines computergestützten Assistenten bereitstellen lassen. Das Ziel dabei: die Qualität der medizinischen Versorgung unter Berücksichtigung der therapeutischen, betriebswirtschaftlichen und gesetzlichen Aspekte zu sichern. In seiner Arbeit verbindet Wolff Heredia Patientendaten mit gesichertem Expertenwissen („evidenzbasierten“ Leitlinien). Auf dieser Grundlage werden dann die situationsbezogenen Handlungsempfehlungen erstellt.

Positionsbestimmung von Personen in Gebäuden
In der Kategorie Masterarbeit wurde Toni Fetzer von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt ausgezeichnet. In seiner Arbeit „Smoothing and Prediction in Indoor Localization Systems“ stellt er Ansätze vor, mit denen sich die Position von Personen innerhalb von Gebäuden möglichst genau bestimmen lässt. Die Herausforderung: Etablierte Technologien wie GPS versagen bei der Indoor-Navigation. Diese erfordert daher andere Technologien (z.B. WLAN) und neuartige Berechnungsmethoden. Hier bringt Fetzer die Smoothing- und Vorhersagemodelle ins Spiel. So zeichnen sich Smoothing-Methoden gegenüber herkömmlichen probabilistischen Filtern dadurch aus, dass sie nicht nur vergangene und aktuelle, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführte Messungen zur Berechnung für die Positionsschätzung nutzen können. Das eröffnet Spielraum für Verbesserungen, etwa die akkurate Position aus einer multimodalen Wahrscheinlichkeitsdichte zu schätzen. Zusätzlich stellt Fetzer ein Vorhersagemodell vor, das einen graphenbasierten Ansatz verwendet, und dadurch die Schätzgenauigkeit verbessert.

Verdeckte Informationsstrukturen besser erkennen
Dr. Thomas Schedel vom Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof überzeugte mit seiner Dissertation „Spatio-Temporal Parsing in Spatial Hypermedia“ die Jury. Seine Arbeit befasst sich mit der Problematik, dass Informationsinhalte über räumliche oder visuelle Attribute wie Nähe, Farbe oder Gestalt – dem sogenannten Spatial Hypertext – miteinander in Beziehung stehen. Diese für Menschen intuitiv wahrnehmbaren impliziten Informationsstrukturen stellen Spatial Parser vor große Herausforderungen. Denn konventionelle Parser können aufgrund ihrer limitierten Leistungsfähigkeit bestimmte Informationsstrukturen nicht richtig erkennen. In seiner Arbeit zeigt Schedel, dass die Berücksichtigung temporaler Aspekte – also die zeitliche Beziehung der Inhalte zueinander – dazu führt, dass verdeckte Informationsstrukturen deutlich präziser und somit reichhaltigere Informationsstrukturen erkannt werden, und die Leistungsfähigkeit von Spatial Parsern steigt.

Deutschland verschläft Digitalisierung an den Schulen
„Die anspruchsvollen Abschlussarbeiten zeigen, dass Deutschland im Hochschulbereich sehr gut aufgestellt ist“, betont Thomas Steckenborn, Vorstandsvorsitzender der CEMA. Als mangelhaft hingegen beurteilt er den aktuellen Stellenwert von Informatik an den Schulen. „Informatikunterricht ist so wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Grundkenntnisse des Programmierens sollten daher schon in der Grundschule vermittelt werden“, fordert er – auch im Hinblick auf den Wirtschaftsstandort Deutschland. Denn aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt wird künftig niemand ohne Informatikkenntnisse auskommen – weder im Büro noch in der Fabrik. Informatik als Teil der Schul- und Allgemeinbildung habe nicht das Ziel, Erstklässler zu Programmierern auszubilden, sondern sie zu mündigen Anwendern in einer digitalen Lebens- und Arbeitswelt zu machen. Andere Länder in der EU sind da schon weiter. So lernen beispielsweise in Frankreich und Großbritannien schon Grundschüler, wie man mit Programmiersprachenund Quellcodes umgeht.
Firmenintern
[pressebox.de] · 07.12.2016 · 10:46 Uhr
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