Ceconomy: Fantasie um neuen Großaktionär befeuert Erholungsrally
Die Erholungsrally bei Ceconomy wurde am Mittwoch durch Spekulationen über einen möglichen Einstieg eines neuen Großaktionärs weiter befeuert. Der Aktienkurs des deutschen Elektronik-Einzelhändlers knüpfte mit einem Anstieg um fast 14 Prozent an einen bereits starken Vortag an. Auslöser war ein Bericht im 'Manager Magazin', der besagte, dass der chinesische Anbieter JD.com Interesse an einer Beteiligung an Ceconomy hat.
Im Laufe des Tages stieg der Kurs sogar um fast 16 Prozent und näherte sich der Marke von 2,40 Euro, die zuletzt Anfang September erreicht wurde. Nachdem der Ceconomy-Kurs Ende Oktober auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr gefallen war, setzt sich die Erholung nun fort. Allein im November legte der Aktienkurs um mehr als 30 Prozent zu.
Laut dem Artikel im 'Manager Magazin' ist die Beteiligungsgesellschaft Haniel nicht abgeneigt, ihren Anteil an Ceconomy zu verkaufen. Haniel wollte sich jedoch vorerst nicht zu dem Bericht äußern. Es wird auch berichtet, dass Gespräche mit den Nachfahren der Handelsdynastien Beisheim und Schmidt-Ruthenbeck stattfinden. Zusammen halten diese drei Parteien knapp ein Drittel der Ceconomy-Aktien. Sollten alle Anteile an JD.com übergehen, wäre ein Übernahmeangebot verpflichtend.
'Die Chinesen liebäugeln wieder mit europäischen beziehungsweise deutschen Perlen', so der Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Er erwähnte die komplexe Aktionärsstruktur von Ceconomy, die dazu führen könnte, dass die Gespräche länger dauern. Wenn jedoch alle Beteiligten mitmachen, sei auch eine schnelle Einigung möglich. Über die Höhe eines möglichen Übernahmeangebots wird jetzt spekuliert. Es bleibt die Frage, welche Unternehmen die nächsten Kandidaten sein könnten, sollte Chinas Einkaufstour in Europa weitergehen.
Trotz der aktuellen Erholung durchleben die Anleger von Ceconomy bereits seit Jahren eine schwierige Zeit. Nach einem Zwischenhoch Anfang 2018 mit Kursen von über 13 Euro folgten Gewinnwarnungen und weitere Rückschläge während der Pandemie aufgrund des vermehrten Online-Handels. Im September 2022 wurde mit nur noch 1,10 Euro ein Rekordtief erreicht. (eulerpool-AFX)