Camping bleibt Trend: Deutschland verzeichnet erneuten Übernachtungsrekord
Die Begeisterung für Camping als Urlaubsform hat auch nach dem Abebben der Corona-Krise nicht nachgelassen. Mit einem weiteren Rekordhoch bekräftigt der Camping-Tourismus seine Rolle als wachsender Sektor in der deutschen Tourismusbranche. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes verzeichneten die Campingplätze im letzten Jahr 42,3 Millionen touristische Übernachtungen, ein Zuwachs von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz einer Rückkehr zu mehr Normalität nach den Corona-Jahren bleibt das Camping gegenüber anderen Beherbergungsformen im Aufwind – mit einem Anstieg von 18,2 Prozent seit 2019. Im Gegensatz dazu registrierte das gesamte Beherbergungsgewerbe in diesem Zeitraum einen leichten Rückgang. Der Campingsektor profitierte massiv von den Auflagen während der Pandemie, indem viele Reisende das Campen im Freien als sicherere Option bevorzugten. So erhöhte sich im Jahr 2020 der Anteil des Campings an allen touristischen Übernachtungen auf 11,2 Prozent, sinkt jedoch zuletzt auf 8,7 Prozent. Frank Schaal, Geschäftsführer des Bundesverbands der Campingwirtschaft (BVCD), betonte, dass der Aufschwung des Campingtourismus bereits seit fünfzehn Jahren anhält und nicht nur eine Folge der Corona-Pandemie ist. Insbesondere ein naturnaher Lebensstil sowie die Autonomie des Reisens mit dem Wohnmobil seien für viele schlagende Argumente. Vor allem der hartere Wettbewerb um Wohnmobil-Stellplätze an attraktiven Standorten verdeutlicht diese Entwicklung. Die wachsende Beliebtheit hat allerdings auch einen Preisanstieg zur Folge. Im letzten Jahr sind die Kosten für Wohnmobilübernachtungen um 9,0 Prozent und die normalen Campingplatzgebühren um 6,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu Camping-Hochburgen wie Italien oder Kroatien liegt Deutschland preislich dennoch im attraktiveren Segment. Auch abseits des klassischen Campingplatzes finden innovative Konzepte ihren Platz. Landwirte und Winzer zum Beispiel stellen zunehmend Flächen für Wohnmobile zur Verfügung und profitieren von zusätzlichen Einkommensquellen und einer höheren Bekanntheit. Diesen Trend bestätigt eine Studie der Wein-Hochschule Geisenheim, nach der rund die Hälfte der befragten Weingüter bereits Übernachtungsmöglichkeiten anbietet oder dies plant. Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) prognostiziert zusammen mit dem Campingverband weiteres Wachstum für das laufende Jahr, auch unter dem Gesichtspunkt, dass eine große Anzahl an Babyboomern in den Ruhestand tritt. Die Rekordzahl an Wohnmobil-Zulassungen im ersten Quartal 2024 unterstreicht diesen Trend und signalisiert eine optimistische Zukunft für die Branche. (eulerpool-AFX)