Britische Steuerzahler in der Klemme: Pandemie-Hilfsmaßnahmen sorgen für Milliardenverluste
Die expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Bank of England, die in der Pandemie ergriffen wurden, hinterlassen eine finanzielle Schieflage in den öffentlichen Kassen, die sich über die nächsten Jahre erstrecken wird. Eine Analyse von Bloomberg, die auf Daten der Zentralbank aufbaut, zeichnet ein detailliertes Bild dieser Entwicklung. Konkret geht es um einen Verlust von 115 Milliarden Pfund (entspricht etwa 144 Milliarden US-Dollar), welcher durch das Programm des Quantitative Easing (QE) entstanden ist und von den britischen Steuerzahlern getragen werden müsste.
Zu Beginn der Woche veröffentlichte die Zentralbank ihre neueste Schätzung über die Lebenszeitkosten der enormen Summe von 895 Milliarden Pfund, die seit der Finanzkrise bis hin zur Covid-19-Pandemie in das britische Wirtschaftssystem injiziert wurde. Auf der Grundlage dieser Daten gelangte die Bloomberg-Analyse zu dem Schluss, dass die QE-Maßnahmen, welche sich auf 445 Milliarden Pfund von 2009 bis 2016 belaufen, letztendlich einen geringfügigen Profit erzielen werden. In krassem Gegensatz dazu steht jedoch das QE-Portfolio aus den Jahren 2020 und 2021, dessen Komponenten im Wert von 450 Milliarden Pfund zu erwartende Verluste von über 120 Milliarden Pfund verzeichnen werden.
Diese Zahlen führen vor Augen, dass die beispiellose Anstrengung, die britische Wirtschaft in der Zeit größter Not zu stützen, nun eine langwierige finanzielle Herausforderung für die Steuerzahler bedeutet. Die genaue Betrachtung dieser Situation eröffnet weiterführende Diskussionen über die Effizienz und Nachhaltigkeit geldpolitischer Stützungsmaßnahmen in Krisenzeiten. (eulerpool-AFX)