Blood Bowl 2: Der brutale Rasensport im Test

Blood Bowl 2 setzt die Tradition des brutalen Rasensports vom Table-Top ins Videospiel um. Die Schwächen des Vorgängers sollen ausgemerzt, die Stärken ausgebaut werden. Ob diese einfache Formel tatsächlich aufgeht, zeigt unser Testbericht.

Schon seit fast 30 Jahren gehört Blood Bowl zum festen Programm von Games Workshop, die in erster Linie für das Warhammer-Universum bekannt sind. Der blutige Rasensport ist dann auch in der Welt von Warhammer angesiedelt. Bekannte Völker die arroganten Hochelfen, die grundbösen Dunkelelfen oder die wieselflinken Skaven haben im Spiel ihren Auftritt.

Was ist Blood Bowl?

Viele von euch werden bestimmt schon einmal mit der Games-Workshop-Marke in Berührung bekommen sein. Immerhin wurde Blood Bowl schon für alle möglichen Videospielsysteme vom PC bis zum Nintendo DS umgesetzt. Im Wesentlichen ist der Fantasy-Sport eine Adaption des irdischen American Footballs. Das Regelwerk wird im Warhammer-Universum aber ungleich lockerer ausgelegt. Brutale Aktionen, schwere Verletzungen oder gar Todesfälle und geschmierte Schiedsrichter gehören zum ganz normalen Blood-Bowl-Alltag. Manche Völker legen sogar ihre gesamte Taktik auf harte Attacken aus. Andere Mannschaften hingegen versuchen das Match spielerisch oder durch große Schnelligkeit zu gewinnen. Viele Wege führen zum Ziel und es ist eure Entscheidung, welchen Weg ihr einschlagen wollt.

Weniger Mannschaften als zuvor

In Bezug auf die Auswahl der Mannschaften ist Blood Bowl 2 ein kleiner Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger. Im vorliegenden Titel haben lediglich acht Teams den Weg ins Spiel gefunden. Weitere Mannschaften sollen jedoch als DLC zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Ihr habt zunächst die Wahl zwischen Menschen, Orks, Zwergen, Dunkelelfen, Chaos, Bretonen, Skaven und Hochelfen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass sich die Teams unterschiedlich genug spielen, so dass für jede Spielweise eine passende Mannschaft mit dabei sein sollte.

Blood Bowl 02

Während die Menschen die klassischen Allrounder sind, profitieren die Skaven von ihrer enormen Geschwindigkeit, überleben die Zwerge dank ihrer Robustheit, greifen die Hochelfen auf ihre finanziellen Ressourcen zurück oder setzen sich die Dunkelelfen mit besonders hinterhältigen Attacken durch.

Der Einstieg ins Spiel ist diesmal dafür ein wenig einsteigerfreundlicher ausgefallen. Das Spiel nimmt euch zumindest ein wenig an die Hand und erklärt euch die Grundfunktionen. Ungeduldige Naturen müssen sich aber trotzdem durchbeißen, rund eine Stunde müsst ihr schon investieren, bevor ihr alle Feinheiten von Blood Bowl 2 verinnerlicht habt.

Rote Karte für den Echtzeit-Modus

Neben einigen Mannschaften wurde auch der Echtzeit-Modus des Vorgängers rausgeschmissen. Der Modus fand bei den Spielern aber ohnehin nur sehr wenige Fans. Daher war es wohl nur konsequent sich auf den taktischen Modus von Blood Bowl zu konzentrieren. Ihr könnt nun also eure Züge in aller Ruhe planen und eine Figur nach der anderen ziehen. Beim Ablauf bewegen sich die Entwickler recht nah am Table-Top-Original. Das Würfelglück spielt damit immer noch eine große Rolle. So kann euch Fortuna sowohl einen genialen Spielzug bescheren, aber auch die Runde mit einer Vollkatastrophe enden lassen, bei dem einer eurer Spieler sprichwörtlich ins Gras beißt. Praktischerweise berechnet das Spiel die Wahrscheinlichkeit auf den Erfolg für euch aus. So habt ihr immer im Blick wie die Chancen auf einen erfolgreichen Spielzug sind.

Blood Bowl 03

Kalkulieren müsst ihr immer mit Wahrscheinlichkeiten. Ein kurzer Sprint gelingt dabei eher als eine spektakuläre Ballstafette bei dem ihr gleich drei Gegner gleichzeitig austanzt. Die Chance auf einen Misserfolg besteht aber immer. Bei den Aktionen werden selbstverständlich auch die Fähigkeiten der einzelnen Feldspieler einberechnet. Ein grobmotorischer Ork spielt den langen Pass längst nicht so sicher wie ein geschickter Hochelf. Entsprechend den Fertigkeiten eures Teams richtet ihr dann auch eure Taktik aus.

Sport-Fantasy-Taktik-Rollenspiel

Die einzelnen Spieler im Team könnt ihr im Verlauf immer weiter optimieren und ihre Fertigkeiten verfeinern. Weiterhin könnt ihr die Mannschaft mit den sogenannten Starspielern optimieren. Hierbei handelt es sich um bekannte Superstars des Blood-Bowl-Sports, die den Brettspiel-Fans bestimmt schon bestens bekannt sind. Eine Besonderheit von Blood Bowl ist dabei, dass nicht jeder Starspieler auch gewillt ist in jedem Team anzutreten. Sie haben ihren Stolz und achten besonders streng darauf, dass sie mit ihren Teamkollegen harmonieren. Ein Super-Ork in einem Team von arroganten Hochelfen? Undenkbar!

Blood Bowl 04

Wie ihr seht, sind die Möglichkeiten in Blood Bowl 2 groß. Als Serienneuling empfiehlt es sich daher zunächst mit der Kampagne zu beginnen, die sich klar an Einsteiger richtet. Hier übernehmt ihr das Team der Reikland Reavers, die ihr natürlich an die Spitze der Liga führen sollt. Die Kampagne dient dabei gleichzeitig als Tutorial, das euch mit dem Spiel vertraut macht. Spielt die Kampagne einmal durch, dann reicht es aber auch. Die Stärken von Blood Bowl 2 liegen in anderen Bereichen.

Online-Ligen für bis zu 128 Mannschaften

Deutlich anspruchsvoller wird es in der Liga. Online können hier bis zu 128 Mannschaften gegeneinander antreten. Damit vermeidet ihr auch die Konfrontation mit der KI. Diese hat im Vergleich zum Vorgänger zwar auch deutlich zugelegt, ersetzt aber natürlich auch im Jahre 2015 immer noch keinen menschlichen Gegner. Wer in der Liga trotzdem mit der KI spielen möchte, darf auch gegen den Computer antreten.

In der Liga geht es richtig zur Sache. Verletzungen werden mit ins nächste Spiel getragen, tote Spieler verschwinden für immer aus eurem Team. Dadurch wachsen euch die Mitglieder des Teams mit der Zeit aber immer mehr ans Herz. Der Tod eines mühsam aufgelevelten Spitzenspielers ist dann besonders schmerzhaft. In Blood Bowl 2 altern die Spieler jetzt auch. Kein noch so guter Spieler dient eurer Mannschaft also für die Ewigkeit.

Technisch noch verbesserungswürdig

Blood Bowl 2 hat sich in fast allen Punkten im direkten Duell mit dem Vorgänger weiterentwickelt. Ein paar Kritikpunkte bleiben aber dennoch. Nehmen wir zum Beispiel die Menüführung. Diese sorgt immer wieder für Ärger, da die Menüs gerne mal die Übersicht rauben. Die Übersicht lässt sich zwar entsprechend nachjustieren, dennoch nervt das Rumgeschiebe auf Dauer doch ziemlich.

Blood Bowl 05

Optisch hat der zweite Teil der Blood-Bowl-Saga auch einen Sprung gemacht. Dieser war allerdings auch zu erwarten, immerhin kam der letzte Teil schon 2009 in den Handel. Technisch perfekt ist der vorliegende Teil aber längst nicht. Mal wird hier eine Animation verschluckt, dann gibt es dort mal einen Ruckler, Clipping-Fehler inklusive. Hoffentlich ist sich der Entwickler dieser unschönen Fehler bewusst und schiebt noch einen Patch nach. Ein wenig mehr Entwicklungszeit für Feintuning hätte dem Spiel sicher noch gut getan.

Ein wenig Bauchschmerzen bleiben dank der im Raum stehenden DLCs zurück. Werden diese kostenpflichtig angeboten, kann es schnell ins Geld gehen, wenn ihr den vollen Umfang des Spiels genießen wollt. Immerhin verfügte der letzte Teil über sage und schreibe 23 Teams. Es gibt also genug Potenzial für viele Downloads und damit auch Möglichkeiten, den Spieler zur Kasse zu bitten.


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Gaming
[next-gamer.de] · 06.10.2015 · 18:56 Uhr
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