Blitzmarathon 2014: Tausende Blitzer auf der Jagd nach Temposündern
Mit einem 24-stündigen Blitzmarathon will die Polizei morgen bundesweit Raser aufspüren. Vor allem an den Stellen, an denen oft zu schnell gefahren wird, sind Geschwindigkeitskontrollen aufgestellt. Dabei geht es nicht nur darum, die Temposünder um ein Bußgeld zu erleichtern. Vielmehr wollen die Behörden mit der Aktion auf die Gefahren bei zu schnellem Autofahren hinweisen.
Morgen am 18.September findet der zweite bundesweite Blitzmarathon statt. Ab 6 Uhr wird überall im Bundesgebiet geblitzt. 24 Stunden lang sollen dazu alle verfügbaren Messgeräte im Einsatz sein. Ziel der Aktion ist es weniger, möglichst viel Bußgeld einzunehmen. Die Autofahrer sollen im Rahmen des Marathons für die Gefahren bei zu schnellem Fahren sensibilisiert werden. Laut Angaben der Polizei Baden-Württemberg stirbt in Deutschland alle sieben Stunden ein Mensch infolge von Raserei. Dabei sind nicht nur die Fahrer betroffen. Auch Unbeteiligte werden immer wieder verletzt oder gar getötet, wenn es zu einem Unfall aufgrund zu hoher Geschwindigkeit kommt.
Blitzmarathon 2014: Viele Kontrollstationen werden bekanntgegeben
Die Polizei geht beim Blitzmarathon am 18. September 2014 keineswegs wahllos vor. Die Polizeidienststellen der Bundesländer haben vielmehr in den letzten Wochen die Bürger zur Mithilfe aufgerufen. So konnten sogenannte Aufregerstellen gemeldet werden - also Straßenabschnitte, auf denen immer wieder gerast wird. Genau an diesen Stellen sollen am Donnerstag bis Freitag früh um 6 Uhr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Auf den Webseiten der Polizeibehörden der jeweiligen Bundesländer werden dabei die meisten Blitzerstellen bekanntgegeben (zum Beispiel in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen). Auf diese Weise wollen die Behörden verdeutlichen, dass es ihnen vor allem um Prävention geht - und keineswegs um Abzocke.
Was tun, wenn zu Unrecht geblitzt wurde?
Was aber, wenn man im Rahmen des Blitzmarathons 2014 ungerechtfertigt geblitzt wird? Schließlich kann es gerade bei der Vielzahl der Kontrollen am morgigen Tag auch zu Fehlmessungen kommen. Dabei können sowohl die Messgeräte zu falschen Ergebnissen führen als auch andere Probleme auftreten wie beispielsweise, dass sich zum Zeitpunkt des Blitzens mehrere Fahrzeuge im Messbereich befinden. Wenn Autofahrer wissen oder glauben, dass der Bußgeldbescheid unrechtmäßig gegen sie ergangen ist, so lässt sich dieser anfechten.
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Mehr als 80.000 Raser beim ersten Blitzmarathon erwischt
Der erste bundesweite Blitzmarathon fand im Oktober 2013 statt. Damals wurden insgesamt 83.000 Temposünder überführt. Das waren immerhin rund 2,7 Prozent aller Autofahrer, die auf den entsprechenden Streckenabschnitten unterwegs waren. Auch beim Blitzmarathon 2013 wurde im Vorfeld auf die Aktion hingewiesen. Daher ist davon auszugehen, dass viele Fahrer, die sich sonst zu Geschwindigkeitsüberschreitungen hinreißen lassen, bewusst langsam gefahren sind, um einem Bußgeld zu entgehen. Wie viele Temposünder der Polizei diesmal ins Netz gehen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

