Black Semiconductor entwickelt bahnbrechendes Verfahren

Black Semiconductor entwickelt ein Verfahren, durch die Chiphersteller in Zukunft Milliarden einsparen könnten

Die Halbleiterbranche ist ein äußerst lukrativer Markt, mit Unternehmen wie TSMC und Nvidia, die zu den wichtigsten der Welt aufgestiegen sind. Doch auch in Europa wird verstärkt in die Chip-Produktion investiert. Ein Unternehmen, das hierbei besonders auf sich aufmerksam macht, ist Black Semiconductor.

Die Co-Gründer Daniel Schall und Kevin Heier haben ein Verfahren entwickelt, das die Herstellung von Computerchips um ein Vielfaches effizienter machen könnte. Bund und Privatinvestoren haben sich von dem Potenzial überzeugen lassen und sind bereit, insgesamt 500 Millionen Euro in das Start-up zu investieren. Die Finanzierungsrunde ist in mehrere Tranchen aufgeteilt und soll das Unternehmen bis 2030 unterstützen, um seine Technologie zur Marktreife zu bringen.

Der revolutionäre Ansatz von Black Semiconductor besteht darin, Halbleiter herzustellen, die mindestens 10.000 Mal leistungsfähiger sind als herkömmliche Bauteile. Es ist sogar möglich, dass diese Zahl noch zu niedrig angesetzt ist, wie der selbstbewusste Unternehmer Daniel Schall betont. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf eine wegweisende Verbindungstechnik, die es bisher in der Branche so nicht gab.

Die Herstellung von Halbleitern ist jedoch äußerst komplex und schwierig, insbesondere wenn es darum geht, die Bauelemente miteinander zu verbinden. Genau hier setzt Black Semiconductor an, indem es Daten zwischen den Chips nicht mehr durch elektronische Leitungen, sondern per Licht überbringt.

Dabei nutzt das Unternehmen Graphen, ein besonderes Material aus Kohlenstoff. Dank seiner herausragenden optischen Eigenschaften kann Graphen Licht schnell und über große Distanzen leiten. Die Herausforderung besteht jedoch darin, Graphen auf die Oberfläche der Halbleiter aufzubringen und gleichzeitig die darunter und darüber liegenden Materialschichten zu beherrschen.

Das bahnbrechende Verfahren von Black Semiconductor hat bereits im Labor erfolgreich funktioniert. Nun ist es an der Zeit, die Technologie in die Massenproduktion zu bringen. Eine Herausforderung, der sich das Unternehmen gemeinsam mit seinen 26 Mitarbeitern stellt. Insbesondere die Kommerzialisierung von Start-up-Technologien stellt oft eine Hürde dar, wie auch der Chipexperte Tanjeff Schadt von der Strategieberatung Strategy& betont. Doch sollte es Black Semiconductor gelingen, sind die Auswirkungen auf die Halbleiterbranche enorm.

Die Chiphersteller könnten Milliarden sparen, die sie momentan jährlich ausgeben, um die Größe ihrer Chips weiter zu verringern. Um die Massenproduktion seiner Chips zu ermöglichen, plant Black Semiconductor eine Produktionslinie am Firmensitz in Aachen aufzubauen. Dies erfordert hohe Investitionskosten, unter anderem für teure Maschinen und den Bau und Unterhalt eines Reinraums.

Die erste Finanzierungsrunde in Höhe von 6,2 Millionen Euro reicht hierfür bei Weitem nicht aus. Dennoch ist diese Summe im Vergleich zu den Milliarden, die große Chiphersteller wie Intel für ihre Werke erhalten, vergleichsweise gering. Die Zukunftsaussichten für Black Semiconductor sind vielversprechend, insbesondere vor dem Hintergrund des kürzlich von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellten Förderprogramms "Chips Act".

Mit einer Investition von43 Milliarden Euro möchte Europa seinen Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion bis2030 verdoppeln. Der Großteil dieser Fördermittel geht jedoch an bereits etablierte Unternehmen wie AMS-Osram oder Intel. Für das Start-up Black Semiconductor ist die nun in Aussicht gestellte Finanzierung von insgesamt rund 500 Millionen Euro daher von großer Bedeutung.

Black Semiconductor könnte somit zu einem großen Profiteur des europäischen IPCEI-Programms Mikroelektronik werden. Dieses Programm bietet großzügige Beihilfekriterien, die es ermöglichen, dass private Risikokapitalgeber in das Unternehmen investieren. Sollte das Vorhaben von Daniel Schall und seinem Team erfolgreich sein, könnte es die Halbleiterbranche nachhaltig verändern und Europa als einen der führenden Standorte für die Chip-Produktion etablieren.

Finanzen / Eulerpool Technology
[Eulerpool News] · 05.10.2023 · 11:00 Uhr
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