Bitcoin-Optionstrader erwarten Ruhe - Doch On-Chain-Daten deuten auf Chaos hin
Die Bitcoin-Optionshändler preisen eine niedrige implizite Volatilität ein, aber On-Chain-Daten zeigen ein Umfeld, das für verstärkte Kursausschläge reif ist.
Bitcoin Options ATM IV sinkt weiter
In seinem neuesten Wochenbericht hat das Analyseunternehmen Glassnode darüber gesprochen, wie das Volatilitätsrisiko von Bitcoin aus der Perspektive der On-Chain-Analyse aussieht.
Der von Glassnode geteilte Indikator ist die Realized Supply Density, die uns darüber informiert, wie konzentriert das Angebot der Kryptowährung rund um den aktuellen Spotpreis ist.
Wenn der Wert dieses Metrik hoch ist, bedeutet dies, dass Investoren in großem Umfang in der Nähe des jüngsten Preises gekauft haben. “In solchen Umgebungen können selbst bescheidene Kursschwankungen eine breite Masse von Investoren beeinflussen, was oft die Marktsensitivität verstärkt und damit das Volatilitätspotenzial erhöht,” erklärt das Analyseunternehmen.
Wie aus der Analyse hervorgeht, hat die Bitcoin Realized Supply Density in den letzten Wochen einen Aufschwung erfahren, was darauf hindeutet, dass sich eine Akkumulation rund um den aktuellen Spotpreis vollzogen hat. “Diese Konzentration erhöht die Wahrscheinlichkeit von übermäßigen Reaktionen auf Kursbewegungen, was das Volatilitätsrisiko in naher Zukunft erhöht,” merkt Glassnode an.
Während On-Chain-Daten darauf hindeuten könnten, dass die Volatilität in Zukunft steigen könnte, scheint es, dass die Händler auf dem Optionsmarkt nicht das Gleiche denken, da die At-The-Money Implied Volatility (ATM IV) rückläufig ist.
Die IV ist eine Metrik, die die Erwartungen der Händler darüber repräsentiert, wie volatil Bitcoin über einen bestimmten Zeitraum sein wird, basierend auf der Preisgestaltung von Optionskontrakten. Die ATM-Version dieses Indikators berechnet diese Erwartung speziell basierend auf Optionen, die dem neuesten Spotpreis am nächsten sind.
Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass die Bitcoin Options ATM IV für alle wichtigen Laufzeiten rückläufig ist, ein Hinweis darauf, dass die Händler nicht mit hoher Volatilität für die Kryptowährung in naher Zukunft rechnen.
“Historisch gesehen hat eine solche Selbstzufriedenheit bei der Volatilitätsbewertung häufig als Gegenwährungssignal gedient, das Perioden erhöhter Volatilität vorwegnahm,” sagt das Analyseunternehmen. Bei gleichzeitiger Andeutung eines erhöhten Volatilitätsrisikos durch On-Chain-Daten bleibt nun abzuwarten, wie sich Bitcoin in den kommenden Tagen entwickeln wird.
BTC-Preis
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt Bitcoin bei rund $108,800, mehr als 3,5% im Plus in der letzten Woche.
