Beziehung zu Deutschland 'buchstäblich gesprengt': Putin beklagt Ende der Wirtschaftskooperation
Bei der Amtseinführung neuer Botschafter in Moskau äußerte Russlands Präsident Wladimir Putin sein Bedauern über das Ende der langen Wirtschaftskooperation mit Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Insbesondere die Sabotage an der Nord Stream Pipeline sei dafür verantwortlich, dass die Zusammenarbeit im Energiesektor buchstäblich gesprengt wurde. Diese Aussagen richtete Putin an den neuen deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff. In seiner Rede, die vom staatlichen Fernsehen am Montagabend übertragen wurde, beklagte Putin, dass das frostige Verhältnis zwischen Berlin und Moskau 'nicht auf unsere Initiative hin' eingefroren wurde.
Putin wies die Bundesregierung als Schuldige für eine neue Eiszeit zwischen Russland und Deutschland aus. Er betonte, dass Russland bisher stets ein zuverlässiger Energielieferant gewesen sei und zur Wiederaufnahme der Beziehungen bereit sei. Im vergangenen Jahr hatte Russland die Gaslieferungen nach Deutschland über die Nord Stream 1-Pipeline stetig gedrosselt und sie im September angeblich aus technischen Gründen ganz eingestellt - kurz bevor die Leitung bei einer Explosion in der Ostsee beschädigt wurde.
Neben Alexander Graf Lambsdorff musste sich auch eine Reihe von Botschaftern aus anderen europäischen Ländern, Australien, Südkorea und Singapur Kritik seitens Putin anhören. Der russische Präsident warf ihnen eine feindselige Politik ihrer Regierungen gegenüber Russland vor.
Bei der Zeremonie im Kreml hielt Putin sich aus hygienischen Gründen fern von den Botschaftern auf und stand in großer Entfernung zu ihnen. Zuvor ließ er die internationalen Diplomaten jedoch warten, da er einen Ausstellungsbesuch absolvierte, bei dem er sich näher mit den Gästen traf. (eulerpool-AFX)