BayWa navigiert durch Wirtschaftsflaute: Verluste nach Rekordjahr

Das Münchner Traditionsunternehmen BayWa zeigt sich nach einem schwierigen Wirtschaftsjahr kämpferisch. Nach einem Rekordgewinn im vorherigen Jahr musste der Agrarhändler und Mischkonzern für 2023 einen unerwarteten Verlust von 93 Millionen Euro hinnehmen. Ein Rückgang bei Umsatz und Ergebnis sowie der Verzicht auf eine Dividendenausschüttung prägen das vergangene Geschäftsjahr. In einer Anpassung der Strategie verzögert BayWa seine Mittelfristziele um ein Jahr und beschließt eine Unternehmenskonsolidierung.

Die Gründe für die finanziellen Einbußen sind vielschichtig: Die globalen Wirtschaftsbedingungen und ein deutlicher Anstieg der Zinsen belasteten das Gesamtergebnis über alle Segmente hinweg. Zudem beeinträchtigten die Schäden durch einen Zyklon in Neuseeland, ein Rückgang der Baukonjunktur und der Preisverfall bei Solarmodulen das Geschäft. Nicht zuletzt fielen Kosten im Rahmen des 100-jährigen Konzernjubiläums an, vor allem durch Sonderprämien für die Belegschaft.

Mit einem Ebit von 304 Millionen Euro blieb BayWa hinter den geplanten 320 bis 370 Millionen Euro zurück. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro. BayWa-Chef Marcus Pöllinger kündigte an, das Jahr 2024 werde für die Konsolidierung genutzt, wobei jede der über 500 Beteiligungen auf den Prüfstand komme. Eine schlanke Organisation im Agrarbereich und die Rückkehr zur Profitabilität in jedem Segment seien das erklärte Ziel. Für die Geschäftsbereiche Agrar und Bau wird besonderer Optimierungsbedarf gesehen.

Pöllinger verwarf zwar den Verkauf des Baugeschäfts, mahnte jedoch an, dass Kurzarbeit eine Option sein könnte. Zum Leidwesen der Aktionäre setzt BayWa für das vergangene Geschäftsjahr die Dividende aus, um die Substanz des Unternehmens nicht weiter zu belasten. Stattdessen ist eine Schuldenreduktion um 500 Millionen Euro angedacht, um den Zinsaufwand zu senken und 2024 wieder Gewinne zu erwirtschaften.

Für den neuen Vorstandschef Pöllinger, der erst kürzlich uneingeschränktes Vertrauen vom Aufsichtsrat erhalten hatte, liegen die Wachstumspotenziale im internationalen Getreide- und Spezialitätenhandel sowie in den erneuerbaren Energien. Der Vorwurf eines mutmaßlichen Compliance-Verstoßes, der im Raum stand, wurde von einer externen Kanzlei untersucht und entkräftet, sodass BayWa gestärkt in die Zukunft blicken kann. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 28.03.2024 · 18:46 Uhr
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