Bayerns Justizministerin kritisiert Sorgerechts-Urteil
München (dpa) - Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sieht nach dem Sorgerechts-Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Gefahr, dass die Kinder das Nachsehen hinter den Interessen ihrer zerstrittenen Eltern haben.
«Es entsteht aus der jetzt aufkeimenden Diskussion der Eindruck, dass nicht das Kindeswohl im Mittelpunkt steht, sondern die Rechte von Vater und Mutter», kritisierte Merk am Dienstag in München auf Anfrage. «Das darf nicht sein.» Aufgabe einer gesetzlichen Regelung müsse sein, das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen und dabei «behutsam die Rechte der Eltern auszugleichen».
Das Bundesverfassungsgericht hatte in seinem Urteil die Rechte unverheirateter Väter gestärkt. Die Karlsruher Richter erklärten die bisherige Regelung des Sorgerechts für verfassungswidrig, wonach unverheiratete Väter nur mit Zustimmung der Mutter ein gemeinsames Sorgerecht für die Kinder erhalten können.