Bauboom in Sicht: Wohnungsbau in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf
Nachdem der Wohnungsbau in Deutschland jahrelang rückläufig war, scheint nun eine Trendwende in Sicht. Das Statistische Bundesamt meldet für das erste Quartal dieses Jahres eine Zunahme neuer Wohnungsbaugenehmigungen um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt sind 55.400 neue Einheiten genehmigt worden, was die Hoffnungen auf eine Erholung in der Bauwirtschaft nährt.
Ökonomen, wie Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, sehen darin ein Indiz dafür, dass das Tal beim Wohnungsbau durchschritten sein könnte. Zwar wird noch mit einer verhaltenen Bautätigkeit gerechnet, doch zeigt der Pfeil nach oben. Zu den positiven Rahmenbedingungen zählen eine gestiegene Kaufkraft und leicht gesunkene Kreditzinsen, was den Bau von Wohnraum unterstützen dürfte.
Besonders erfreulich entwickelt sich die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser, die um 15,3 Prozent auf 10.600 Einheiten angestiegen ist. Dennoch mahnt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe zur Vorsicht: Um den langfristigen Bedarf zu decken, wären 90.000 Genehmigungen im Quartal nötig. Trotz des leichten Anstiegs bleibt die Lage angesichts des Bauüberhangs von rund 800.000 nicht realisierten Wohnungen angespannt.
Mit Spannung wird nun die Rolle der neuen Bundesbauministerin Verena Hubertz erwartet, die mit einem ambitionierten Programm in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit den Wohnungsbau beleben möchte. Unter ihrem Leitmotiv „Tempo, Technologie und Toleranz“ setzt sie auf beschleunigte Genehmigungsverfahren und moderne Bauweisen, was der Branche neuen Schwung verleihen könnte.