Bankfilialen in Deutschland im Rückgang: Der Trend zum Online-Banking setzt sich fort
Das Bankwesen in Deutschland erlebt einen tiefgreifenden Wandel, da die Anzahl der Zweigstellen im Bundesgebiet weiterhin deutlich abnimmt. Wie die Bundesbank in ihrem jüngsten Bericht feststellt, sank die Zahl der Filialen im vergangenen Jahr um 1.631 auf nunmehr 17.870 Standorte. Diese Entwicklung stellt eine Beschleunigung des Trends dar, der in den Jahren zuvor mit etwa fünf bis sechs Prozent Rückgang pro Jahr ablief.
Entscheidende Faktoren dafür sind das immer beliebter werdende Online-Banking und die angespannte Ertragslage in der anhaltenden Niedrigzinsperiode. Der Fokus vieler Banken liegt daher verstärkt auf der Reduktion des personalsensitiven Filialgeschäfts. Besonders bei Großbanken ist das drastische Filialsterben bemerkbar.
Diese schlossen im vergangenen Jahr 1.287 ihrer Standorte. Demgegenüber verloren die Sparkassen 178 und die genossenschaftlichen Banken zogen sich von 186 Filialen zurück. Trotz dieser Entwicklungen führen die Sparkassen mit insgesamt 6.926 Filialen weiterhin die Rangliste der Filialdichte an, gefolgt von den Volks- und Raiffeisenbanken mit 6.402 Zweigstellen.
Die Großbanken, inklusive der von der Deutschen Bank übernommenen Postbank, betreiben nun nur noch 2.184 Filialen. Nicht nur die Anzahl der Filialen, auch die Zahl der Kreditinstitute zeigt einen absteigenden Trend. Laut Bundesbank gibt es 1.368 Institute, das sind 35 weniger als im Vorjahr.
Innerhalb der Genossenschaftsbanken kam es zu 25 Fusionen. Andererseits gründeten zehn ausländische Banken eine neue Präsenz in Deutschland, was zumindest einen kleinen Ausgleich zum Rückgang bietet.

