Bahnreisen über lange Strecken im Aufwind: Überland-Verbindungen boomen
Lange Bahnreisen erleben derzeit eine Renaissance, wie aktuelle Auswertungen der Deutschen Bahn eindrucksvoll demonstrieren. Entgegen der landläufigen Meinung, dass vor allem kurze Fahrten die Nachfrage dominieren würden, zeigt sich gerade bei Fahrten ab vier Stunden Dauer ein bemerkenswertes Wachstum.
Diese Langstrecken konnten von 2023 auf 2024 ein Fahrgastwachstum von fünf Prozent verzeichnen, während kürzere Strecken lediglich um 1,5 Prozent zulegten. Besondere Zugkraft genießen hierbei die internationalen Verbindungen. So konnte die Bahnstrecke zwischen Berlin und Krakau, die eine Fahrtzeit von etwa sieben Stunden hat, einen Anstieg der Passagierzahlen um beeindruckende 30 Prozent verzeichnen.
Auch die Strecke Hamburg-Kopenhagen profitiert mit einem Wachstum von 19 Prozent von der zunehmenden Beliebtheit ausgiebiger Bahnreisen. Die Deutsche Bahn hat hierbei die Anzahl der Passagiere auf den 100 meistfrequentierten internationalen Strecken von und nach Deutschland analysiert.
Um dieser aufblühenden Reisebegeisterung gerecht zu werden, erweitert die Deutsche Bahn das internationale Streckennetz kontinuierlich. Ende 2024 können Reisende von einer neuen ICE-Direktverbindung zwischen den Hauptstädten Berlin und Paris profitieren.
Zusätzlich kündigte das Unternehmen kürzlich eine Kooperation mit der italienischen Trenitalia und den Österreichischen Bundesbahnen an, die ab Ende 2026 direkte Verbindungen von München nach Mailand und Rom vorsehen. Gespräche mit Eurostar über eine potenzielle Direktverbindung von London nach Frankfurt stehen ebenfalls auf der Agenda.