Aumovio-Aktie trotz schwacher Zahlen im Aufwind: Autozulieferer senkt Umsatzziel
Der Autozulieferer Aumovio bekommt das schwache Marktumfeld der Branche deutlich zu spüren. Im dritten Quartal sank der Umsatz um 6,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro – obwohl die weltweite Autoproduktion zuletzt wieder anzog. Gleichzeitig schrumpfte der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten auf 150 Millionen Euro, rund ein Drittel weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich rutschte der Konzern in die Verlustzone. Es entstand ein Minus von 19 Millionen Euro, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro erzielt worden war.
Aumovio wurde erst im September vom früheren Mutterkonzern Continental abgespalten und ist seitdem als eigenständiges Unternehmen an der Börse gelistet. Nun korrigiert das Management seine Umsatzprognose nach unten. Statt am oberen Ende der bisherigen Spanne will Aumovio nur noch die Untergrenze erreichen und rechnet für das Gesamtjahr mit 18 bis 19 Milliarden Euro Umsatz. An der erwarteten operativen Gewinnmarge hält Vorstandschef Philipp von Hirschheydt jedoch fest. Das Unternehmen peilt weiterhin ein Ergebnis am oberen Ende der Bandbreite von 2,5 bis 4,0 Prozent an – trotz geringerer Forschungsausgaben und eines rückläufigen Auftragseingangs.
Am Markt kamen die Zahlen dennoch gut an. Die Aktie legte im Xetra-Handel zeitweise um fast sieben Prozent zu und näherte sich mit rund 38 Euro wieder dem Zwischenhoch aus dem Oktober. Anleger scheinen vor allem die beibehaltene Margenprognose zu honorieren.
Analysten reagieren geteilt. JPMorgan lobt die robuste Profitabilität trotz schwieriger Rahmenbedingungen, während Jefferies den vorsichtigeren Umsatzausblick und den schwachen Auftragseingang hervorhebt. Die Diskussion dreht sich damit weniger um das vergangene Quartal, sondern um die Frage, ob Aumovio im kommenden Jahr wieder Wachstum zeigen kann.


