Arbeitsminister setzt sich für Perspektiven der Thyssenkrupp-Stahlsparte ein

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil macht sich stark für langfristige Konzepte und die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten in der Stahlsparte von Thyssenkrupp. Im Rahmen einer Protestveranstaltung, an der Tausende Stahlindustriearbeiter teilnahmen, appellierte er an das Management des Unternehmens, umfassende Pläne zu präsentieren, die Zukunftsaussichten für sämtliche Standorte, einschließlich des Duisburger Stahlherstellers HKM, sicherstellen.

Der Protest, bei dem Heil auftrat, richtete sich gegen das jüngste Vorgehen des Thyssenkrupp-Managements hinsichtlich des Verkaufs eines Anteils an der Stahlsparte an die EPCG-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Die Betriebsräte und die IG Metall kritisierten, dass die Unternehmensführung um CEO Miguel López die Arbeitnehmervertretungen nicht in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen habe – eine Darstellung, die von Thyssenkrupp zurückgewiesen wird.

Heil betonte die Bedeutung der Sozialpartnerschaft und Montanmitbestimmung und warnte davor, Entscheidungen ohne die Rücksicht auf die Belegschaft zu fällen. Er wies darauf hin, dass ausländische Investitionen willkommen seien, sofern sie langfristiges Engagement anstelle kurzfristiger Gewinnmaximierung demonstrieren. EPCG müsse das Vertrauen der Belegschaft gewinnen, indem sie klar ihre Absichten kommunizieren und bei der Konzeptentwicklung mitwirken.

Tekin Nasikkol, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, definierte zugleich "rote Linien" für anstehende Verhandlungen. Der Erhalt von Tarifverträgen, der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Standortgarantien sowie fortlaufende Investitionen in nachhaltige Technologien stehen demnach im Vordergrund. Er betonte, dass das Unternehmen beweisen müsse, dass Investitionen tatsächlich dem Stahlsektor zu Gute kommen würden.

Zudem kündigte Nasikkol weitere Protestmaßnahmen an, mit einer geplanten Demonstration am 23. Mai in Essen, dem Sitz der Konzernzentrale von Thyssenkrupp, welche zeitgleich mit einer Aufsichtsratssitzung stattfinden soll, auf der über den Einstieg von EPCG entschieden werden könnte.

Bei der Kundgebung äußerten sich auch weitere politische Vertreter, darunter Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, zu den Anliegen der Stahlindustriearbeiter.

Die Stahlsparte von Thyssenkrupp ist der größte deutsche Stahlproduzent und beschäftigt ungefähr 27.000 Menschen, von denen 13.000 in Duisburg arbeiten. Der Großteil der Standorte liegt in Nordrhein-Westfalen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 30.04.2024 · 15:23 Uhr
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