Apple setzt auf eigene Modems: Qualcomm verliert Großkunden
Im Rennen um die technische Vorherrschaft bereitet sich Apple darauf vor, im kommenden Jahr seine lang erwartete Serie von Modemchips zu präsentieren. Diese Chips sollen schrittweise die Komponenten von Qualcomm ersetzen, wie Bloomberg News am Freitag berichtete. Ziel des iPhone-Herstellers ist es, bis 2027 die Technologie von Qualcomm vollständig abzulösen.
Derzeit warnt Qualcomm seine Investoren, dass Apple möglicherweise bald seine Chips nicht mehr verwenden wird. Das Unternehmen hat jedoch noch bis mindestens 2026 einen Vertrag, der den Verkauf an Apple garantiert. Dennoch blicken Anleger gespannt auf Qualcomms Bestrebungen, in wachstumsstarke Bereiche wie Laptops und KI-gesteuerte Rechenzentren vorzustoßen, um eventuelle Umsatzeinbußen kompensieren zu können.
Apples neuer Chip soll erstmals im iPhone SE, der Einsteigervariante des Unternehmens, zum Einsatz kommen. Dieses Model wird im nächsten Jahr aktualisiert – das erste Update seit 2022 – und wird von weiteren Generationen fortschrittlicher Chips begleitet, wie der Bericht von Bloomberg weiterführte.
Qualcomm und Apple lehnten es ab, Stellung zu nehmen, als Reuters um Kommentare bat. Apple verfolgt seine Ambitionen in der Modementwicklung schon länger und hat dafür 2019 eine Milliarde Dollar in den Erwerb von Intels Modemsparte investiert. Im selben Jahr wurden die Anstrengungen im Modembereich in Apples Chipdesign-Abteilung integriert, wo auch die speziellen Prozessoren des Unternehmens entstehen. Dies signalisierte deutlich das verstärkte Bestreben nach eigener Modemtechnologie.
Im vergangenen Jahr sicherte sich Apple zudem einen milliardenschweren Deal mit Broadcom zur Entwicklung von 5G-Radiosystemen. Diese Partnerschaft könnte sich auf bestehende Lieferanten wie Skyworks Solutions und Qorvo negativ auswirken.
