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Angst vor der Zukunft: Warum die deutsche Jugend pessimistisch in die Welt blickt

11. Februar 2025, 19:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Krieg, Extremismus, Umweltzerstörung – eine neue Jugendstudie zeigt, was Teenager heute wirklich bewegt. Während sie für ihr eigenes Leben optimistisch bleiben, schwindet ihr Glaube an die Zukunft Deutschlands und der Welt.

Eine Jugend zwischen Krisen und Sorgen

Jugend – das war einmal die Zeit der Unbeschwertheit. Doch für viele Teenager in Deutschland fühlt sich das Leben im Jahr 2025 anders an. Kriege, politische Unsicherheiten und Umweltprobleme dominieren ihr Weltbild, zeigt die aktuelle Jugendstudie der Krankenkasse Barmer.

Fast 60 Prozent der Jugendlichen sorgen sich massiv um Krieg, deutlich mehr als noch in den Vorjahren. Politischer Extremismus, Umweltverschmutzung und Migration sind weitere Themen, die die junge Generation belasten. Während viele Teenager sich um ihre persönliche Zukunft wenig Sorgen machen, fehlt ihnen zunehmend das Vertrauen in ihr Land – und noch mehr in die Welt.

Die Angst vor Krieg ist allgegenwärtig

Deutschland mag geografisch weit weg von aktiven Kriegsschauplätzen sein, doch die weltweiten Konflikte hinterlassen tiefe Spuren in den Köpfen junger Menschen. Laut der repräsentativen Barmer-Studie aus dem Jahr 2024 sagen 59 Prozent der 14- bis 17-Jährigen, dass sie große Angst vor Kriegen haben.

Der Wert steigt seit Jahren:

  • 2022 waren es 56 Prozent.
  • 2023 lag der Anteil bei 53 Prozent.
  • 2024 sind es bereits 59 Prozent.

Besonders Mädchen (62 %) sorgen sich stärker als Jungen (56 %).

„Es ist ein Alarmsignal, dass so viele Teenager in diesen unruhigen Zeiten Zukunftsängste haben“, warnt Barmer-Vorstand Christoph Straub.

Politischer Extremismus beunruhigt viele Teenager – Vor allem hochgebildete Jugendliche machen sich Sorgen über Radikalisierung und Populismus.

Politischer Extremismus als neue Bedrohung

Zum ersten Mal wurde die Angst vor politischem Extremismus abgefragt – und das Ergebnis ist alarmierend. 47 Prozent der formal Hochgebildeten sorgen sich um den zunehmenden politischen Radikalismus, während es unter den formal weniger Gebildeten nur 30 Prozent sind.

Ein klares Zeichen, dass gesellschaftliche Spaltungen und extreme politische Strömungen nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Köpfen der Jugend ankommen.

Klimakrise? Nur noch Platz vier der Ängste

Noch vor wenigen Jahren war die Klimakrise das alles bestimmende Thema junger Menschen. Doch der Fokus scheint sich verschoben zu haben. Nur noch 41 Prozent der Jugendlichen betrachten sie als eine ihrer größten Sorgen – ein Rückgang gegenüber früheren Jahren.

Zum Vergleich:

  • 2021 war die Klimakrise das Top-Sorgenthema junger Menschen.
  • 2023 war sie noch für 45 Prozent ein großes Problem.
  • 2024 liegt sie mit 41 Prozent nur noch auf Platz vier.

Trotzdem bleibt die Angst vor Umweltproblemen relevant: 42 Prozent sorgen sich über Umweltverschmutzung, 32 Prozent über das Artensterben.

Persönliche Zuversicht bleibt – aber der Blick auf Deutschland verdüstert sich

Interessanterweise bleibt der Blick auf das eigene Leben vieler Teenager optimistisch.

  • 79 Prozent der Jugendlichen glauben an eine gute persönliche Zukunft.
  • Das ist derselbe Wert wie 2023 – trotz der steigenden Krisenangst.

Doch beim Blick auf Deutschland und die Welt sieht es anders aus:

  • Nur 5 Prozent der Jugendlichen sind uneingeschränkt optimistisch, was die Zukunft Deutschlands angeht.
  • 54 Prozent sind pessimistisch – ein Anstieg gegenüber 2023.
  • Für die Welt sieht es noch düsterer aus: Nur 38 Prozent der Jugendlichen glauben, dass die Zukunft der Welt positiv ist.

Die sinkenden Optimismuswerte zeigen: Während sich junge Menschen persönlich weiterhin Perspektiven sehen, schwindet ihr Vertrauen in die Gesellschaft, Politik und die internationale Lage.

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Was bedeutet das für Deutschland?

Die wachsenden Ängste der Jugend könnten langfristige Folgen für Deutschland haben:
✔️ Zukunftsängste können die mentale Gesundheit beeinträchtigen. Die steigende Unsicherheit schlägt sich bereits in Studien nieder, die eine Zunahme von psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen zeigen.
✔️ Politisches Engagement könnte sinken oder sich radikalisieren. Wer sich von der Politik nicht vertreten fühlt, neigt entweder zu Resignation oder zu extremen Positionen.
✔️ Demografische Folgen sind nicht auszuschließen. Eine pessimistische Sicht auf das eigene Land könnte dazu führen, dass junge Talente sich in anderen Ländern bessere Chancen erhoffen.

Christoph Straub von der Barmer warnt: „Die Jugend sollte möglichst frei von existenziellen Sorgen sein. Die derzeitige Entwicklung ist besorgniserregend.“

Finanzen / Education
[InvestmentWeek] · 11.02.2025 · 19:00 Uhr
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