Analyst warnt Anleger: Apple ist so teuer wie nie zuvor
"So teuer wie nie zuvor"
In einer Mitteilung an Kunden zeigte sich Toni Sacconaghi von Bernstein Research besorgt, ob die Kursrally bei Apple gerechtfertigt ist. "Apple ist jetzt so teuer wie nie zuvor seit 2012, als es mitten in den Anfangsjahren des iPhones das Stadium des Hyperwachstums hinter sich gelassen hat", so der Experte unter Verweis auf die Bewertungsmaßstäbe.
Sacconaghi zeigte zwar Verständnis dafür, dass einige Investoren die Aktie wie eine High-End-Verbrauchermarke behandeln würden und daher den Kurs in die Höhe treiben, gleichzeitig warnte er aber, "dass Apple eine relativ zyklische Aktie bleibt und mehr als die Hälfte seiner Einnahmen aus einem einzigen ausgereiften Produkt, dem iPhone, stammt". Am ehesten sei Apples (Luxus-)Hardware mit dem Schweizer Uhrengeschäft zu vergleichen, das mit ähnlichen Problemen bezüglich unregelmäßiger Kaufzyklen zu kämpfen habe. Im Gegensatz zu Luxushandtaschen oder Schmuck sei das iPhone von Natur aus einem Tauschzyklus unterworfen, zudem sei es dem Disruptionsrisiko ausgesetzt.
Apple scheint aufgeblasen
Obwohl die jüngsten Quartalszahlen insbesondere im Servicegeschäft starke Wachstumsraten zeigten - eine Entwicklung, die der Apple-Konzern mit einer massiven Service-Offensive forciert - bewertet Sacconaghi die Bewertung von Apple als Ganzes als "aufgeblasen". "Die Dienste von Apple bleiben eindeutig an die installierte Hardware gebunden. Wenn Verbraucher jemals aufhören würden, ihre iPhones zu verwenden, würden sie den App Store auch intuitiv nicht mehr nutzen", so der Experte. Zwar sei nicht damit zu rechnen, dass das iPhone in nächster Zeit komplett ersetzt wird, dennoch sollte diese Überlegung über kurz oder lang in die Bewertung des Service-Bereiches einfließen.
Kursziel bleibt unter aktuellem Kurs
Angesichts dieser Überlegungen hält der Analyst an seinem Kursziel von 190 US-Dollar fest - verglichen mit dem aktuellen Kursniveau wäre dies ein Rückgang um 5 Prozent. Das Chance/Risiko-Verhältnis sei inzwischen aber ausgeglichen, so der Experte weiter: Die Aktie bleibt auf "Market Perform".