Amerikanisch-russisches Gipfeltreffen in Alaska: Hoffnung und Skepsis begleiten Gespräche zur Ukraine
Der Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin begann in Anchorage, Alaska, in einem Spannungsfeld aus weltweitem Interesse und Bedenken. Beide Staatschefs trafen sich lächelnd mit einem langen Handschlag auf einem Militärflugplatz und fuhren gemeinsam im Wagen des US-Präsidenten zum Konferenzort, wo Journalistenfragen bezüglich einer Waffenruhe unbeantwortet blieben. Eingeleitet wurden die Gespräche vor einer prägnant beschrifteten blauen Wand mit dem Slogan „Pursuing Peace“ – sinnbildlich für den schwierigen Balanceakt zwischen Diplomatie und Machtpolitik.
Das ursprünglich geplante Einzelgespräch der beiden wurde zugunsten eines größeren Formats aufgegeben, um politische Zugeständnisse ohne Abstimmung mit Kiew zu vermeiden. Der US-Präsident hatte im Vorfeld bekräftigt, keine Vereinbarungen ohne die Ukraine zu treffen, während er Putins Respekt und dessen Rolle im Friedensprozess hervorhob. Zweifel bleiben jedoch bestehen, ob das Treffen mehr als symbolischen Charakter hat, besonders da eine Einigung über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine ohne deren Zustimmung Befürchtungen weckt.
Im Schatten des Gipfels äußerte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj den Wunsch nach einem Treffen, das ihn involviert. Unterstützer der Ukraine protestierten gegen Putins Besuch, während Forderungen nach einer umfassenden Waffenruhe und Sicherheitsgarantien seitens der USA und Europas betont wurden. Bundeskanzler Friedrich Merz positionierte sich klar gegen territoriale Zugeständnisse an Russland. Trump, bekannt für seine gelegentlichen anerkennenden Worte über Putin, sieht in einem weiteren Gipfeltreffen eine entscheidende Phase, um echte Fortschritte zu erzielen.
Der wirtschaftliche Druck bleibt ebenfalls ein Instrument in den Verhandlungen. Die USA haben deutlich gemacht, dass ohne Friede in der Ukraine keine Handelskooperation mit Russland möglich ist. Drohende Strafzölle unterstreichen diese Botschaft, während Putin westliche Waffenlieferungen für den Konflikt als Diskussionspunkt einbringt.
Als Vorbote eines möglichen zukünftigen Gipfels könnte das Treffen in Alaska eine Basis für einen trilateralen Dialog mit Selenskyj und Putin schaffen. Trotz aller diplomatischen Feinheiten, die ausgetauscht wurden, bleibt zu beobachten, ob die Gesprächsrunde in Alaska mehr als nur ein erster Schritt in einem zähen und komplexen Friedensprozess ist.

