Amazon kämpft weiter um Domain .amazon
Hannover – Manche Internet-Domains sind hart umkämpft. So wird um .amazon bereits seit vier Jahren heftig gerungen. Zum einen pochen acht Anrainerstaaten des südamerikanischen Flusses Amazonas auf eine Vergabe der Top-Level-Domain an ihre Länder. Zum anderen ist der Online-Händler Amazon sehr an .amazon interessiert. Die Einsatzmöglichkeiten wären für den US-Konzern verlockend: So ließen sich URLs wie video.amazon oder music.amazon einrichten. Doch die Amazonas-Anrainer wollten laut einem Bericht von "heise online" bei der Jahrestagung des ICANN in Dubai nicht auf einen von Amazon vorgeschlagenen Deal eingehen.
Amazonas-Anrainer wollen sich nicht von Amazon kaufen lassen
Amazon hatte den Amazonas-Anrainern vorgeschlagen, sie bei der Bewerbung für die Domains .amazonas, .amazonia und .amazonica zu unterstützen. Im Gegenzug sollten die Länder der Vergabe von .amazon an Amazon durch den zuständigen ICANN zustimmen. Brasilien, Argentinien und Peru sprachen sich jedoch strikt dagegen aus. "Unternehmen wie Ihres machen was sie wollen. Unternehmen wie Ihres wollen Regierungen und die Bevölkerung, die sie vertreten, einfach nicht respektieren", kritisierte etwa Maria Milagros Castanon Seonane vom peruanischen Außenministerium.
Laut eines Schlichterspruches von drei externen Schlichtern aus den USA sei eine Vergabe der Domain an Amazon möglich, da der US-Konzern die erforderlichen Bedingungen erfüllt habe. Die Amazonas-Anrainer würden durch die Vergabe der URL an den Online-Händler nicht geschädigt. Gegen die Vergabe an Amazon hatte sich jedoch der ICANN Regierungsbeirat ausgesprochen.
Somit bleibt die Vergabe von .amazon weiter in der Schwebe. Amazon sei weiter für eine Kompromisslösung. Ob es eine solche geben wird, ist derzeit noch unklar.