Amazon-Chef Jassy beklagt Wettbewerbshürden bei iRobot-Deal
Im Licht des gescheiterten Übernahmeversuchs des Robotersauger-Herstellers iRobot durch Amazon zeigte sich Konzernchef Andy Jassy verärgert über das Eingreifen der Kartellbehörden in Brüssel und Washington. Jassy, der bei einem Interview des US-Senders CNBC zu Wort kam, betonte, dass die Hürden der Wettbewerbshüter es iRobot erschwerten, gegenüber chinesischen Konkurrenten standzuhalten. Er kritisierte speziell, dass die westlichen Regulierer chinesischen Firmen mehr Vertrauen beim digitalen Abbilden US-amerikanischer Haushalte zusprächen als dem bekannten Online-Riesen.
Der Amazon-CEO unterstrich den strategischen Stellenwert, den iRobot – bekannt durch seine Roomba Staubsaugerroboter –, für das Geschäftsfeld Smart Home des Onlinehändlers gehabt hätte. Die EU-Kommission hatte jedoch befürchtet, Amazon könnte seine Marktmacht ausnutzen und den Wettbewerb für iRobot auf der eigenen Plattform behindern. Dies wies Jassy entschieden zurück, indem er auf die profitable Geschäftsbeziehung mit Fremdherstellern auf der Amazon-Plattform verwies.
Das endgültige Scheitern der Akquisition führte bei iRobot zu harten Konsequenzen: Kurz nachdem Amazon im Januar die Kaufambitionen fallen ließ, sah sich iRobot zu einem Stellenabbau gezwungen, bei dem etwa ein Drittel der Mitarbeitenden entlassen wurde. Jassy bezeichnete die Gesamtsituation als "traurig".
Die Diskussion um den iRobot-Deal entfachte auch Fragen zur Möglichkeit weiterer Käufe im Technologiebereich, etwa von KI-Unternehmen wie Anthropic, bekannt durch den Chatbot Claude als Konkurrent zu Opens KI's ChatGPT. Trotz bedeutender Investitionen Amazons in Anthropic zeigte sich Jassy skeptisch, was zukünftige Übernahmen betrifft, und warf einigen Behörden vor, ihre Befugnisse zu überschreiten. (eulerpool-AFX)