Alarm für Diabetiker! Medikamenten-Engpass durch Fehlnutzung!
Aufgrund des Hyper um das Diabetesmedikament 'Ozempic' als Abnehmhilfe, gerät die Versorgung damit in Deutschland ins Stocken. David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, erklärt: "Aktuell haben wir einen Lieferengpass dieses Medikaments, weil man gemerkt hat, dass es auch zum Abnehmen genutzt werden kann. Dies wird gehypt und die Nachfrage wird angetrieben."
Semaglutid wird seit 2018 als 'Ozempic' in Europa zur Senkung des Blutzuckerspiegels zugelassen, jedoch erwartet man für Anfang 2022 eine Zulassung für den Einsatz Gewichtsverlust und -kontrolle unter dem Markennamen 'Wegovy'. Dieses Mittel ist aber in Deutschland aktuell nicht erhältlich.
Torsten Hoppe-Tichy, Leiter der Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg, kritisierte: "Es geht nicht an, dassich ein Anti-Diabetikum verschreibe off-label für jemanden, der abnehmen möchte. Das ist ein Unding, da hab ich doch auch eine Verantwortung als Verschreiber". Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) warnte schon Ende 2022 vor Risiken und Nebenwirkungen und einer nicht freigegebenen, unkontrollierten Anwendung.
Viele Prominente erwähnten den Namen des Medikaments in den sozialen Netzwerken, was zu verstärkten Nachfragen seitens der Patienten führte. Laut einer Studie unter Beteiligung von Lebensstiländerungen, verloren Patienten, die einmal pro Woche eine Dosis des Mittels erhielten, im Verlauf von 68 Wochen etwa 15 Prozent Körpergewicht. Eine Vergleichsgruppe, die ein Scheinmedikament bekam, nahm in derselben Zeitspanne nur etwa 2 Prozent ab.
Stephan Petersenn, Sprecher der DGE, betonte: "Es ist unklar, ob ein übergewichtiger Patient, der aber nicht adipös ist, überhaupt Gewicht verliert." Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit und Durchfall können ebenso auftreten. Aus diesem Grund sollte die Anwendung in ein Gesamt-Therapiekonzept eingebettet sein, bestehend aus Ernährung, Sport und ärztlicher Überwachung.