Airbus fokussiert sich auf neue Mittelstreckenjets und setzt Wasserstoffprojekt vorerst aus
Airbus richtet seinen Blick nach vorn und plant die nächste Generation seiner Mittelstreckenjets, wobei der Nachfolger der A320-Familie im Mittelpunkt steht. Dies kündigte Vorstandschef Guillaume Faury vor Journalisten in Toulouse an. Die Einführung des neuen Flugzeugs ist zwischen 2035 und 2040 geplant. Innovationen sollen hierbei nicht nur im Flugzeugdesign, sondern auch in der Produktion eingesetzt werden.
Faury erklärte, das Ziel, bis 2035 einen Passagierjet mit Wasserstoffantrieb zu entwickeln, sei momentan zurückgestellt. Obwohl Airbus technisch in der Lage sei, ein solches Flugzeug zu bauen, mangele es an der notwendigen Infrastruktur und den regulatorischen Rahmenbedingungen. Faury betonte, dass es wichtig sei, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, um die CO2-Emissionen in der Luftfahrt bis 2050 auf null zu reduzieren. Zwischenzeitlich soll vermehrt auf sparsamere Triebwerke und nachhaltige Treibstoffe gesetzt werden.
Dennoch bleibt die A320neo-Reihe ein Erfolgsgarant für Airbus, mit den erweiterten Modellen der A321neo als bedeutende Umsatzträger. Da sie bis Anfang der 2030er Jahre ausverkauft sind, sind Produktionssteigerungen vorgesehen, die jedoch bis 2027 erweitert werden sollen. Airbus-Manager Christian Scherer ist optimistisch, dass die Produktionsziele erreicht werden.
Die Entwicklungen in der internationalen Handelspolitik werfen globale Herausforderungen auf, insbesondere in Bezug auf potenzielle Zölle. Solche Maßnahmen könnten sich auf die Preispolitik der gesamten Luftfahrtbranche auswirken.
Im Sektor der Rüstungs- und Raumfahrt zeigt sich Airbus zuversichtlich hinsichtlich der europäischen Verteidigungs- und Raumfahrtprojekte. Michael Schöllhorn, Chef dieser Sparte, wies auf laufende Gespräche hin, die darauf abzielen, alternative europäische Lösungen für Satellitendienste zu entwickeln. Außerdem erwartet er signifikante Bestellungen im Bereich der Raumfahrt sowie für Munitionslieferungen und Panzer.
Währenddessen bleibt Airbus mit BAE Systems und Leonardo weiterhin stark in die Produktion des Eurofighters eingebunden. Trotz der Beschaffung des US-Tarnkappenbombers F-35 plädierte Schöllhorn gegen das Stornieren bestehender Eurofighter-Bestellungen und betonte die vielfältigen Fähigkeiten des Jets. Eine klare Bedarfsbekundung der Staaten ist gefragt.