Abwarten statt Absenken – Zinsentscheide bleiben in der Schwebe
Die Finanzmärkte erleben einen leichten Rückgang bei den deutschen Staatsanleihen, wobei der Euro-Bund-Future marginale 0,04 Prozent auf 128,26 Punkte nachgab. Die damit einhergehende Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe liegt nun bei 2,75 Prozent.
Fokuspunkt der Investoren ist derzeit die Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten. Der ADP-Report wird ein schwaches Beschäftigungswachstum signalisieren, während vom ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor Werte oberhalb der Wachstumsschwelle prognostiziert werden. Diese Indikatoren tragen zur Erwartung bei, dass die wirtschaftliche Dynamik in den USA zum Jahresende schwächeln könnte. Dennoch bleibt der Inflationsdruck hoch, was die US-Notenbank Fed bei ihren Überlegungen zu Zinssenkungen vorsichtig stimmt. Eine zeitnahe Zinssenkung gilt daher noch nicht als gesichert.
Die europäischen Märkte hingegen schenken den jüngsten Äußerungen der EZB-Spitze um Christine Lagarde und Philip Lane kaum Beachtung. Ihre Botschaften untermauern lediglich die bereits bestehende Einschätzung, dass die derzeitige Geldpolitik der EZB gut aufgestellt ist und vorerst keine schnelle Zinsänderung erfordert. Damit sehen die Märkte den nächsten Zinsentscheid der EZB in zwei Wochen bereits weitgehend als unverändert an.

