73 Tote bei Unruhen auf Jamaika

Kingston (dpa) - Die Zahl der Toten bei den Unruhen in Jamaika steigt weiter. Wie die Polizei des Karibikstaates mitteilte, kamen seit dem vergangenen Wochenende bei blutigen Kämpfen zwischen Drogenbanden und Sicherheitskräften in der Hauptstadt Kingston 73 Menschen ums Leben.

Nach Angaben von Informationsminister Daryl Vaz ist der gesuchte Drogenboss Christopher «Dudus» Coke nicht unter den Toten.

Journalisten durften am Donnerstag erstmals wieder das umkämpfte Stadtviertel Tivoli Gardens besuchen. Dort seien immer noch einzelne Gebiete nicht zugänglich, berichtete der «Jamaica Observer». Dort hatte sich Coke mit seinen Anhängern verschanzt. Nach ihm und seinen Bandenmitgliedern wird nun im ganzen Land gesucht. Der Drogenboss soll an die USA ausgeliefert werden, weil er auch dort für Morde verantwortlich gemacht wird.

Unterdessen erschossen Polizisten bei der Suche nach den Pistoleros in einem anderen Stadtteil der Hauptstadt Kingston drei junge Männer in deren Haus, wie die Zeitung «Jamaica Observer» berichtete. Wegen der vielen Getöteten seien die Leichenschauhäuser überfüllt, hieß es. Eines von ihnen soll sogar einen Kühltransporter angemietet haben, um darin Leichen zu lagern, berichteten Medien. Ein Leichenschauhaus gab an, etwa 50 Getötete aufgenommen zu haben.

Augenzeugenberichten zufolge beruhigte sich die Lage am Mittwoch im Stadtzentrum der jamaikanischen Hauptstadt ein wenig. Premierminister Bruce Golding erklärte jedoch, er erwäge, den in West Kingston geltenden Ausnahmezustand auch auf Stadtteile im nahen Spanish Town auszudehnen. Auch dort hatte es in den vergangenen Tagen Zusammenstöße und Todesopfer gegeben.

Armee und Polizei waren bei ihrem Angriff auf Tivoli Gardens auf den erbitterten Widerstand bewaffneter Söldner und Anhänger Cokes gestoßen. Rund 400 Personen, meist junge Männer, wurden offiziellen Angaben zufolge festgenommen. Coke gilt als ein einflussreicher Unternehmer und mutmaßlicher Drogenboss, den Washington anklagen will, weil er auch für Morde in den USA verantwortlich sein soll.

Innere Sicherheit / Kriminalität / Jamaika
28.05.2010 · 06:59 Uhr
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