17 Tote bei Unruhen im Jemen

Sanaa (dpa) - Das Blutvergießen im Jemen nimmt kein Ende: 17 Menschen sind am Montag in der südlichen Stadt Taiz getötet worden, als Sicherheitskräfte mit scharfer Munition, Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vorgingen.

150 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen durch Schüsse in den Kopf und in die Brust, berichteten Krankenhausärzte. Die Polizei hatte versucht, Proteste gegen den Langzeit-Präsidenten Ali Abdullah Salih mit Gewalt niederzuschlagen.

Medienberichten zufolge rücken die USA zunehmend von dem an der Macht klebenden Salih ab. Wie die «New York Times» am Montag berichtete, hat die US-Regierung zwar noch nicht offen den Rücktritt des Präsidenten verlangt. Doch werde den Verbündeten jetzt hinter den Kulissen vermittelt, dass Salih gehen müsse. Jahrelang hatte Washington Salih als Verbündeten im Kampf gegen Al-Kaida betrachtet.

Die Proteste gegen den seit 32 Jahren herrschenden Staatschef gingen am Montag im ganzen Land weiter. Auch in Hudeida im Westen des Jemen eskalierte die Gewalt. Augenzeugen zufolge wurden mehr als 40 Menschen verletzt, als Sicherheitskräfte in Zivil das Feuer auf Demonstranten eröffneten. Im Jemen demonstrieren seit mehr als sechs Wochen Hunderttausende für den Rücktritt Salihs. Bei der gewaltsamen Unterdrückung der Proteste durch Sicherheitskräfte wurden bislang an die 100 Menschen getötet und Tausende verletzt.

Die neue Haltung der USA zu ihrem langjährigen Verbündeten hat sich der «New York Times» zufolge in der vergangenen Woche entwickelt. Zu jenem Zeitpunkt hatten zum ersten Mal Verhandlungen über die Modalitäten eines Abgangs des Präsidenten begonnen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsbeamten in Sanaa. Die USA hatten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ein besonderes Verhältnis zu Salihs Regierung gepflegt. Denn das Land gehört zu den wichtigsten Rückzugsgebieten der Al-Kaida weltweit. Deshalb hatten die USA Salih immer wieder im Kampf gegen die Terroristen unterstützt.

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New-York-Times-Bericht
Konflikte / Jemen
04.04.2011 · 17:52 Uhr
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