Man will den Geschäftsbanken die Möglichkeit zur Giralgeldschöpfung nehmen
Was spricht dagegen? Ich behaupte 9 von 10 Girokontoinhaber wissen nicht, dass es sich bei ihren Kontoständen lediglich um Sichteinlagen handelt. Kennst ja das Sprichwort, "Wenn alle wüssten wie Banken funktionieren, würden alle ihr Geld abheben..." (o.Ähnl.)
... und diese nur einer staatlichen Organisation einräumen. Damit wäre diese Organisation zur Finanzierung des Staates verpflichtet und nicht mehr der Geldwertstabilität. Das bedeutet letztlich eine Verstaatlichung der EZB, geht aber noch weiter.
Das ist der Knackpunkt. Kommt die EZB denn der Geldwertverpflichtung im gleichen Maße nach? (Das ist eine rein hypothetische Frage auf die es keine Antwort gibt, ich weiss. :) )
 
Was spricht dagegen? Ich behaupte 9 von 10 Girokontoinhaber wissen nicht, dass es sich bei ihren Kontoständen lediglich um Sichteinlagen handelt. Kennst ja das Sprichwort, "Wenn alle wüssten wie Banken funktionieren, würden alle ihr Geld abheben..." (o.Ähnl.)
Das von den Banken geschöpfte Giralgeld ist üblicherweise mit werthaltigen Sicherheiten gedeckt (hier kannst mal scharf nachdenken - nennt man Transitivität). Wenn man mal von den Staatsanleihen absieht.
 
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Portugal: Skandalbank Espírito Santo wird mit Steuergeldern gerettet

Folgende News wurde am 04.08.2014 um 10:30:00 Uhr veröffentlicht:
Portugal: Skandalbank Espírito Santo wird mit Steuergeldern gerettet
Shortnews

Nachdem die portugiesische Zentralbank die Skandalbank Espírito Santo übernommen hat, wird diese vom europäischen Steuerzahler gerettet. Praktisch, dass Portugal noch 6,4 Milliarden Euro aus vorangegangenen Rettungspaketen übrig hat. Im Bundestag wird über die Rettung der portugiesischen Bank nicht abgestimmt. Die Espírito Santo Bank war durch die Handlungen eines Familienclans in schwere Finanznöte gekommen. Zuvor hatte die Schweiz eine Tochter der Skandalbank in einem Notverkauf veräußert. Es sei nicht absehbar gewesen, welche Folgen eine Pleite der Bank haben könnte.
 
Naja, die vierte Gewalt ist die Presse und die Fünfte ist der Lobbyismus, also wäre dies dann die Sechste.

[...]
Das bedeutet letztlich eine Verstaatlichung der EZB, geht aber noch weiter.


Zum ersten Satz: es wäre schön, wenn die Presse die 4. Gewalt wäre. Leider ist die Presse vollkommen von ihren Geldgebern abhängig und da sind wir wieder bei der Gewalt des Geldes.

Lobbyismus hat auch etwas mit Geld-Herrschaft zu tun. Also sind wir wieder bei der 4. Gewalt.

Eigentlich bräuchten wir die 4. Gewalt: Monetative und 5. Gewalt: freie Presse.

Letztendlich lässt sich in unserem Wirtschaftssystem aber keine freie Presse organisieren, denn dem stehen ökonomische Unteressen entgegen. Wir haben einen Interessensstaat und von daher ist keine Presse "neutral". Selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht. Dort bestimmen die Beiräte, die vor allem politisch motiviert sind.

zur 2. Frage:
Die EZB ist Staat (anders als die FED, die eine Privatbank ist). Jedes Mitgliedsland des EZB-Systems hat ein gewissen Kapitalstock bei der EZB eingezahlt. Somit ist es eine internationale Institution, die die Aufgabe der Zentralbank als übergeordnete Zentralbank der Zentralbanken für die Mitgliedsländer übernimmt.

Btw: die FED der USA ist privat und wird von 11 Bankiersfamilien gehalten (ich glaube Lehman Brothers ist nicht mehr drin wegen Insolvenz).
 
Das von den Banken geschöpfte Giralgeld ist üblicherweise mit werthaltigen Sicherheiten gedeckt (hier kannst mal scharf nachdenken - nennt man Transitivität). Wenn man mal von den Staatsanleihen absieht.

Naja Deutsche Bank Bilanz 2013:
Bilanzsumme: 1611 Mrd Euro
Eigenkapital: 54,7 Mrd Euro
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/Deutsche_Bank

Das sind dann knappe 3,4 % eigenes Geld und ca. 96.6 % fremdes Geld, so richtig sicher ist das bisschen Sicherheit nicht wenn das Wirtschaftssystem herum schwankt :ugly:
 
Naja Deutsche Bank Bilanz 2013:
Bilanzsumme: 1611 Mrd Euro
Eigenkapital: 54,7 Mrd Euro
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/Deutsche_Bank

Das sind dann knappe 3,4 % eigenes Geld und ca. 96.6 % fremdes Geld, so richtig sicher ist das bisschen Sicherheit nicht wenn das Wirtschaftssystem herum schwankt :ugly:

So ähnlich sieht der ganze Privatsektor aus.

Sparkassen und Volksbanken sehen haben da wesentlich bessere Eigenkapitalquoten von 8 % und mehr.

Verzockt sich die Deutsche Bank um nur 3,4 % ist die gesamte Bilanzsumme verbrannt. Da kann man mal sehen, was das bedeutet, wenn man die Eigenkapitalquoten aufweicht. 10 % Eigenkapital reicht aus bei einer Bank. Davon sind wir aber sehr weit entfernt.

Wenn ich Guthaben bei der deutschen Bank hätte, würde ich mir das gut überlegen. Es braucht ja nur 3,4 % des Guthabens ausgezahlt werden und die anderen 96,6 % gehen leer aus.

Also wenn Banken immer so rumtönen, dass die so fantastische Gewinne gemacht haben dann sollte man mal einen Blick auf deren Fremdkapitalquote blicken und dann kann man sich ja ausrechnen wie viel Jahrhunderte die Bank braucht, um wieder ein Eigenkapital von 8-10 % zu schaffen. Bei den Summen um die es da geht das sprengt ja fast alles. Abgesehen davon, dass diese Werte, die dem entgegenstehen sollen ja gar nicht da sind.
 
Die EZB ist Staat (anders als die FED, die eine Privatbank ist). Jedes Mitgliedsland des EZB-Systems hat ein gewissen Kapitalstock bei der EZB eingezahlt. Somit ist es eine internationale Institution, die die Aufgabe der Zentralbank als übergeordnete Zentralbank der Zentralbanken für die Mitgliedsländer übernimmt.
Nicht die Staaten sind Mitglieder der EZB sondern die verschiedenen Zentralbanken. In manchen Staaten sind sie tatsächlich privat und gehören einigen Privatbanken, in anderen Staaten sind sie zumindest unabhängig wie die BuBa. Von daher ist die EZB auch ungeeignet um die Banken zu beaufsichtigen.

Das sind dann knappe 3,4 % eigenes Geld und ca. 96.6 % fremdes Geld, so richtig sicher ist das bisschen Sicherheit nicht wenn das Wirtschaftssystem herum schwankt :ugly:
So lange sie in der Lage sind die Sicherheiten zu liquidieren gibt es kein Problem. Probleme gibts erst wenn z.B. bei einem Immobilienfinanzierer die Immo-Preis fallen, dann fehlen die Sicherheiten.
Im Übrigen ist es kein fremdes Geld, sondern geschöpftes Geld - also Geld das die Bank selbst erschaffen hat und eigentlich gar kein Geld ist, sondern eine Forderung an sich sich selbst.
 
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Im Übrigen ist es kein fremdes Geld, sondern geschöpftes Geld - also Geld das die Bank selbst erschaffen hat und eigentlich gar kein Geld ist, sondern eine Forderung an sich sich selbst.

Es gibt in der Bilanz nur Eigenkapital und Fremdkapital welches sich dann nunmal zu 100 % addiert. Du magst flüchtig die Giralgeldschöpfung verstanden haben, aber Eigenkapital erzeugt die Bank damit jedenfalls nicht :biggrin:. Die Forderung an sich selbst ist auch theoretischer Natur und gilt eher für das Bankensystem als Gesamtes ist aber praktisch für die einzelne Bank kaum relevant da in der Regel z.B. ein Hauskäufer/Kreditnehmer und Hausverkäufer selten bei der selben Bank sein werden, das ist bei anderen Buchungen nicht anders aber es ist jedenfalls viel komplexer als das die Bank einfach nur Forderungen gegen sich selbst aufstellen würde :ugly:
 
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das ist bei anderen Buchungen nicht anders aber es ist jedenfalls viel komplexer als das die Bank einfach nur Forderungen gegen sich selbst aufstellen würde :ugly:
Tut sie aber und es ist überhaupt nicht komplex: https://de.wikipedia.org/wiki/Bilanzverlängerung
Die Bank schreit die Schuld mit Kreditsicherheit auf die Aktivseite und schreibt den gut geschriebenen Kreditbetrag auf die Passivseite, damit hat sie eine Forderung gegen sich selbst.
Eigenkapital und Fremdkapital stehen übrigens auf der Passivseite. Wenn eine Bank pleite geht dann nur wenn es erhebliches Ungleichgewicht zwischen Aktiva und Passiva gibt, das nicht mit Eigenkapital ausgeglichen werden kann, z.B. wegen Abschreibungen auf Aktiva.
 
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Ich weiß wie Giralgeldschöpfung/Bilanzverlängerung funktioniert...und jetzt erkläre mir bitte wie das "Geld" zu einer anderen Bank kommt und die Forderung trotzdem nur gegen die kreditgebene Bank selbst besteht :ugly:
 
Ich weiß wie Giralgeldschöpfung/Bilanzverlängerung funktioniert...und jetzt erkläre mir bitte wie das "Geld" zu einer anderen Bank kommt und die Forderung trotzdem nur gegen die kreditgebene Bank selbst besteht :ugly:
Da kommt dann die Zentralbank mit ins Spiel - fast jede Bank hat dort ein Konto und "überweist" an eine andere. https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2 Bei der Zentralbank kann sich die Bank auch refinanzieren, wenn ihr Guthaben nicht ausreicht.

Hier ist auch die Grafik an der man sieht, dass Deutschland fast alleine die Eurozone finanziert: https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#mediaviewer/Datei:Target2_balances.png
 
- auch wenn es nicht die Zentralbank sein muss, die Gläubiger der Forderungen wechseln also, die Forderung der Bank an sich selbst ist in der Realität also meistens eine Forderung einer Bank an eine andere Bank
- man kann Bilanzen also künstlich aufblähen, dadurch wird auch das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme schlechter
 
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Es ist ein Schneeballsystem, dass automatisch weitergeht durch die Zinsen und Zinseszinsen, diese garantieren, dass nur wenige aussteigen können. Eigentlich ein geniales System.

Geldmenge im Verhältnis zu Schulden und der Zins trägt dazu bei, dass die Schulden immer höher sind als die Geldmenge also besteht durch die Zinsen immer neuer Geldbedarf einfach nur Genial, muss ein ziemlich kranker Mensch gewesen sein, der sich das ausgedacht hat oder einer der nicht von dieser Welt ist.
 
Geldmenge im Verhältnis zu Schulden und der Zins trägt dazu bei, dass die Schulden immer höher sind als die Geldmenge also besteht durch die Zinsen immer neuer Geldbedarf einfach nur Genial, muss ein ziemlich kranker Mensch gewesen sein, der sich das ausgedacht hat oder einer der nicht von dieser Welt ist.
Ich würde eher die Inflation, also die Aufblähung der Geldmenge, für den neuen Geldbedarf verantwortlich machen, weil die Einkommen nicht mit der Aufblähung Schritt halten können. Gleichzeitig kann durch die Inflation auch die Kreditmenge immer weiter wachsen, wenn sich die zugrunde liegende Geldmenge erhöht. Der Zins wirkt doch eher regulierend, weil sich ein Schuldner dann erst mal überlegt ob sich die Zinsen auch leisten kann und so evtl. vom Kredit Abstand nimmt.
Zins hat mit Geld übrigens nicht ursprünglich etwas zu tun, sondern kann auf alle verliehenen Güter erhoben werden, z.B. Mietzins oder auch eine Leihgebühr für ein Mietauto.
 
Nur mit einem Unterschied, dass ich für die Miete, die ich zahle ein Dach übern Kopf habe. Zinsen auf Geld was vorher nicht existiert hat, ist Betrug. Es wäre auch Betrug wenn ich dir etwas vermiete was ich nicht besitze. In Punkto Geld scheint das aber allgemein angenommen werden dieser Betrug.

Und ich finde die Bezeichnung Mietzins falsch, ich würde es als Nutzungsgebühr bezeichnen und schon ist es kein Zins mehr. Zinsen gehören verboten wie es einmal war und die Geldschöpfung gehört zu einer neuen Kraft der Monetativen.
 
Je niedriger die Zinsen, desto besser für Deutschland: Im Zinstief sind auch die Kosten für Staatsanleihen im Keller. So hat der deutsche Staat seit dem Jahr 2007 120 Milliarden Euro eingespart.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/steue...nsverfall-120-milliarden-euro_id_4050146.html
Da kann man mal sehen, dass der "ausgeglichene Haushalt" nur deshalb möglich ist, weil die Zinsen niedrig sind. Steigen die Zinsen wieder an in der nächsten Zeit, wars das mit dem Engelsgesang von Schäuble und co.

Zum Glück ist ein großer Zinsanstieg in den nächsten 5 Jahren nicht zu erwarten ;)
 
Sobal die Zinsen steigen ist Ritze mit diesem System. Bleiben sie unten läufts noch eine Weile aber egal welcher Weg es führt zwangsläufig zum Crash.
 
Sobal die Zinsen steigen ist Ritze mit diesem System. Bleiben sie unten läufts noch eine Weile aber egal welcher Weg es führt zwangsläufig zum Crash.

Naja Crash heißt dann konkret einen Forderungsverzicht.

Wenn dann ein paar Billionen aus dem System verschwinden, normalisiert sich das ja wieder.
Der Übergang kann etwas schmerzhaft werden das stimmt wohl aber danach gehts ja wieder aufwärts.