Loewe muss Ergebnisrückgang ausweisen, Vorstandschef Löhrer nimmt seinen Hut
Kronach (aktiencheck.de AG) - Die Loewe AG (ISIN DE0006494107/ WKN 649410) musste im zweiten Quartal einen Verlust ausweisen.
Wie der Konzern am Donnerstag verkündete, lag der Umsatz im Berichtszeitraum mit 74,0 Mio. Euro um 4,0 Prozent über dem Vorjahreswert von 71,0 Mio. Euro. Trotz dieses moderaten Anstiegs beim Umsatzvolumen erzielte Loewe im Berichtsquartal ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 4,9 Mio. Euro, nach +0,7 Mio. Euro im Vergleichszeitraum. Dabei wurde vor allem auf Preisanpassungen im TV-Einstiegsbereich sowie höheren Beschaffungskosten verwiesen. Außerdem habe die die neue TV-Familie Individual wegen Zuliefererproblemen erst während der Fußball-WM in den europäischen Kernmärkten eingeführt werden können.
Der Vorstandsvorsitzende Frieder C. Löhrer übernahm die Verantwortung für den deutlichen Ergebnisrückgang und trat von seinem Amt zurück: "Wir haben in den vergangenen Monaten nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben - insbesondere das Geschäft rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ist hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Ich übernehme dafür die persönliche Verantwortung und habe den Aufsichtsrat gebeten, meinen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufzulösen", so der scheidende Loewe-Vorstandsvorsitzende. Loewe reagiert auf die veränderten Markt- und Rahmenbedingungen mit einem bereits gestarteten Restrukturierungsprogramm in Zusammenarbeit mit einem externen Partner, um das Unternehmen für die Zukunft noch effizienter aufzustellen. Mit der Leitung der gesamten Restrukturierung bei Loewe übernimmt Finanzvorstand Oliver Seidl den Vorstandsvorsitz und kommissarisch die Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb.
Für das laufende Geschäftsjahr 2010 rechnet Loewe weiterhin mit einem moderaten Umsatzwachstum. Trotz der zu erwartenden positiven Impulse durch die Internationale Funkausstellung in Berlin, der Einführung von neuen, innovativen Home Entertainment Lösungen und des frühzeitig aufgesetzten Restrukturierungsprogramms kann aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2010 ein negatives EBIT nicht ausgeschlossen werden. Dies resultiere im Wesentlichen aus Risiken auf der Währungs- und Beschaffungsseite.
Die Aktie von Loewe notiert aktuell mit einem Minus von 4,35 Prozent bei 6,60 Euro. (29.07.2010/ac/n/nw)

