Chronik: Erst «Unwahrheiten», dann «geschönte» Zahlen

Berlin (dpa) - Der ADAC hatte noch vor wenigen Tagen die Manipulationsvorwürfe im Zusammenhang mit der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen als «Unterstellungen» und «Unwahrheiten» zurückgewiesen. Dann die Kehrtwende: Die Zahl der abgegebenen Stimmen sei «geschönt» worden, teilte der ADAC mit.

13. Januar 2014: Der VW-Golf ist nach einer ADAC-Umfrage das Lieblingsauto der Deutschen. Die Leser der «ADAC Motorwelt» wählten den Kompaktwagen zu ihrem Favoriten. Der Golf habe sich in der Abstimmung mit großem Vorsprung gegen andere Autos durchgesetzt. Das Magazin hatte den knapp 19 Millionen Vereinsmitgliedern Fahrzeuge aller Klassen zur Wahl gestellt.

14. Januar: Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet über Manipulationen bei der Wahl: Demnach soll es nur 3409 Stimmen für das Siegerauto gegeben haben. Ein ADAC-Papier vom Dezember 2013 habe dagegen als Ergebnis für den Gewinner des «Gelben Engels» 34 299 Stimmen genannt. Der Autoclub weist den Vorwurf zurück, will aber keine Zahlen nennen.

16. Januar: Bei der offiziellen Feier zur Auszeichnung des VW Golf mit dem «Gelben Engel» in München spricht der Vorsitzende der ADAC-Geschäftsführung Karl Obermair von «Unterstellungen und Unwahrheiten». Nichts sei älter als die Tageszeitung von gestern: «Mit der packt man den Fisch ein.» Wie viele Leser sich an der Abstimmung beteiligt hatten, teilt der Verein aber weiter nicht mit.

18. Januar: Der ADAC will künftig die Auswertung der Umfrage für den «Gelber Engel»-Preis extern vergeben. Das kündigte der Kommunikationschef des Automobil-Clubs und «Motorwelt»-Chefredakteur Michael Ramstetter in der Zeitung «Euro am Sonntag» an. Zur Frage, wie viele Teilnehmer bei den Abstimmungen mitmachen, wolle der ADAC aber auch in Zukunft keine konkreten Zahlen nennen.

19. Januar: Der ADAC räumt nun die Manipulationen ein. Die Zahl der abgegebenen Stimmen sei in der Preiskategorie Lieblingsauto der Deutschen «geschönt» worden, teilt der Automobil-Club mit. Ramstetter habe eingeräumt, die Zahl der Stimmen bei diesem Preis manipuliert zu haben. Er übernehme dafür «die alleinige persönliche Verantwortung» und habe alle Funktionen beim ADAC niedergelegt.

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19.01.2014 · 12:06 Uhr
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