Aber genau DAS Argument ist ein Hauptargument für den Antijudaismus im Mittelalter und damit auch für den Antisemitismus, der daraus hervorging...
Danke Darkkurt!
Es stimmt das genau dies das Argument von vielen ist, die im Mittelalter stecken geblieben sind.
Streiche Schuld, setze Verantwortung, und schon hast du dein Problem nicht mehr. Die VERANTWORTUNG von uns Deutschen, auch heutzutage und in Zukunft besteht darin, die Schuld unserer Vorfahren zu dokumentieren, die Fehler zu verstehen und sie - vor allem - NICHT zu wiederholen...
Du schreibst Verantwortung, das sich das nicht meht wiederholt. Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu !
Das Recht der Opfer.

Doch sollten die nachfolgenden Generationen nicht auch verzeihen lernen?

Frankreich hat mit dem Élysée-Vertrag Deutschland verziehen und einen bis heute geltende Vereinbarung getroffen.

Diese Aussöhnung vermisse ich bei den heutigen Nachkommen und der Opfer, die Ihren Staat gegründet haben.

Wieso Nachkommen? Es gibt auch 72 Jahre nach Kriegsende immernoch Überlebende, die heute intensive ärztliche Pflege brauchen. Wir reden hier aber von ca. 700 Mio € im Jahr 2017. Bei 329 Mrd. Ausgaben nichts was eine derartige Empörung rechtfertigt. Es sei denn es geht hier nur ums Prinzip. Aber wer prinzipiell, oder anders gesagt, aus Überzeugung gegen die Entschädigung von NS-Opfern ist, sollte sich mal Gedanken machen, ob er nicht vielleicht ein anderes Problem hat.
Bitte aessitt unterstell mir nicht`s!
Ich habe hier in keinster Weise etwas gegen die Entschädigung der Opfer gesagt oder geschrieben.
 
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Bitte aessitt unterstell mir nicht`s!
Ich habe hier in keinster Weise etwas gegen die Entschädigung der Opfer gesagt oder geschrieben.

Naja, genaugenommen ist die Forderung nach einem Ende der "Generalschuld" und "Sippenhaftung" eine Forderung nach Einstellung der Zahlungen, also ein Ende der Entschädigung der Opfer.
 
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Doch sollten die nachfolgenden Generationen nicht auch verzeihen lernen?
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Ich habe hier in keinster Weise etwas gegen die Entschädigung der Opfer gesagt oder geschrieben.

Das müssen wir aber dann den Opfern überlassen, den das sind nunmal die Juden. Wenn sie uns verzeihen, dass wir ganze Familienlinien ausgerottet haben, Millionenwerte gestohlen und enteignet haben,... dann ist das eine große Leistung der heute lebenden Juden. Und ich kenne viele Freundschaftliche Beziehungen zwischen Juden und Deutschen, wo genau dies schon lange passiert ist. Aber eine trotzdem: Du hast geschrieben "vermeintliche Opfer" - was genau wolltest Du damit aussagen?!
 
Naja, genaugenommen ist die Forderung nach einem Ende der "Generalschuld" und "Sippenhaftung" eine Forderung nach Einstellung der Zahlungen, also ein Ende der Entschädigung der Opfer.
Habe ich das gefordert?
Ich habe in keinster Weise die Einstellung der Zahlungen an die Opfer gefordert!

Ich wollte nur die Einsicht der Opfer, das Sie verzeihen. Nicht weniger oder mehr.

Aber eine trotzdem: Du hast geschrieben "vermeintliche Opfer" - was genau wolltest Du damit aussagen?!
Das man nach einer gewissen Zeit der Familienbildung nicht mehr von direkten Opfern sprechen sollte.
Ich sehe mich jetzt nicht als Opfer der Kreuzigung Jesus an.
Obwohl ich mich als Christ dazu ansehen könnte.
 
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Ich sehe mich jetzt nicht als Opfer der Kreuzigung Jesus an.
Obwohl ich mich als Christ dazu ansehen könnte.

Also, als Christ solltest Du wissen, dass Jesus für uns gestorben ist, und von daher gibt es keinerlei Grund, hier irgendwelchen Menschen von vor 2000 Jahren anzuklagen.

Es leben heute noch Menschen, die direkt unter dem Holocaust gelitten haben. Also sind das keine vermeintlichen Opfer. Fakt. Die Kinder/Enkel der Opfer sind auch keine vermeintlichen Opfer sondern indirekt betroffene - eben wenn sie z.B. ohne Eltern aufwachsen mussten.
 
Auschwitz-Überlebende erinnert im Bundestag an Nazi-Gräuel

Folgende News wurde am 31.01.2018 um 17:49:07 Uhr veröffentlicht:
Auschwitz-Überlebende erinnert im Bundestag an Nazi-Gräuel
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Berlin (dpa) - Die Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch hat bei der Holocaust-Gedenkstunde im Bundestag vor neu aufkeimender Judenfeindlichkeit gewarnt. «Antisemitismus ist ein 2000 Jahre alter Virus, anscheinend unheilbar», sagte sie.
«Nur sagt man heute nicht mehr unbedingt Juden. Heute sind es die Israelis.» Dabei fehle es häufig am Verständnis der Zusammenhänge. «Was für ein Skandal, dass jüdische Schulen, sogar jüdische Kindergärten, polizeilich bewacht werden müssen», sagte sie. Der Bundestag gedachte am Mittwoch der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen.
Lasker-Wallfisch erinnerte sich daran, wie die Judenverfolgungen in den 30er Jahren ihrem Familienleben ein jähes Ende setzten. «Das Idyll war zu Ende. Radikale Ausgrenzung. «Juden unerwünscht» war überall zu lesen», sagte sie. «Wir mussten unsere Wohnung räumen und zurück ins Mittelalter: Wir mussten den gelben Stern auf unserer Kleidung tragen.»
Die Eltern der drei Geschwister seien im April 1942 deportiert worden, berichtete Lasker-Wallfisch. «Wir wollten selbstverständlich zusammen bleiben, mitgehen. Aber unser Vater sagte weise Worte: Nein, da wo wir hingehen, kommt man zeitig genug hin.» Beide Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet.
Die heute 92-jährige Lasker-Wallfisch überlebte das Vernichtungslager Auschwitz als Cellistin im Mädchenorchester. Die Mitglieder mussten unter anderem für das Lagerpersonal spielen. Im Frühjahr 1945 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Renate von britischen Truppen aus dem Lager Bergen-Belsen befreit. «Wer hätte gedacht, dass wir Auschwitz lebendig und nicht als Rauch verlassen würden», sagte sie mit Bezug auf die Verbrennungsöfen.
Ihr selbst sei danach alles Deutsche verhasst gewesen, sagte Lasker-Wallfisch, die nach England auswanderte und in London das English Chamber Orchestra mitbegründete. Sie habe sich geschworen, nie wieder zurückzukehren, berichte aber inzwischen schon seit Jahren hierzulande von ihren Erfahrungen. «Hass ist ganz einfach ein Gift. Und letzten Endes vergiftet man sich selbst.»
Nach dem Krieg habe Deutschland sich «exemplarisch» verhalten, sagte Lasker-Wallfisch, die auch an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnerte. «Nichts wurde geleugnet.» Für ihre Rede erntete sie stehende Ovationen.
«Wir glauben ja zu wissen, was gut und böse ist», sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in seiner Ansprache. «Musikalische Empfindsamkeit und bestialische Grausamkeit; diesen Tätern war beides möglich.» Schäuble warnte davor, sich auf die Beständigkeit demokratischer Institutionen zu verlassen. «Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Demokratie brauchen unser Engagement.»
Schäuble rief Anfeindungen gegen Migranten und Muslime, das Verbrennen israelischer Flaggen und wachsende Gewaltkriminalität ins Gedächtnis. «Wer Hass schürt, beutet die Verunsicherung, die Ängste von Menschen aus», sagte er. «Dieses freie, demokratische, rechtsstaatliche, friedliche Deutschland, in dem wir heute das Glück haben zu leben, ist auf der historischen Erfahrung unermesslicher Gewalt gebaut.»
 
Meine volle Ehrliche Hochachtung (positiv gemeint) vor dieser Frau und dem was Sie gesagt hat.

Vielen Dank für den LINK.

Etwas traurig, das es so aussah als wäre unsere Bundeskanzlerin fast eingeschlafen bei der Rede.
 
Bericht: *Im Schnitt vier antisemitische Straftaten am Tag

Folgende News wurde am 11.02.2018 um 15:44:55 Uhr veröffentlicht:
Bericht: *Im Schnitt vier antisemitische Straftaten am Tag
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Berlin (dpa) - Die Polizei hat im vergangenen Jahr nach einem Zeitungsbericht 1453 gegen Juden oder jüdische Einrichtungen gerichtete Straftaten gezählt - im Schnitt also vier am Tag. Das seien ähnlich viele wie 2016 und mehr als 2015, schreibt der «Tagesspiegel» unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf Fragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau. In den meisten Fällen seien die Täter rechtsextrem gewesen. Unter den antisemitischen Delikten seien 32 Gewalttaten, 160 Sachbeschädigungen und 898 Fälle von Volksverhetzung gewesen.
 
>So etws darf man in keinster Weise auch nur dulden !<

Hier stellt sich für mich die Frage, was tun unsere Antisemitismusbeauftragten denn so den ganzen Tag ?
 
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Und wenn ihr ads hier noch so locker seht: Bei ca. 100 000 Juden in Deutschland ist die Zahl der Straftaten gegen sie erschreckend hoch! Und das sind nicht Straftaten gegen reiche Menschen, oder durch Zufall gegen Juden begangene Straftaten. Diese Straftaten wurden gegen diese MEnschen begangen, ausschließlich WEIL SIE JUDEN SIND. Was geht in den Köpfen von solchen I... vor, die das machen!?
 
Und wenn ihr ads hier noch so locker seht: Bei ca. 100 000 Juden in Deutschland ist die Zahl der Straftaten gegen sie erschreckend hoch! Und das sind nicht Straftaten gegen reiche Menschen, oder durch Zufall gegen Juden begangene Straftaten. Diese Straftaten wurden gegen diese MEnschen begangen, ausschließlich WEIL SIE JUDEN SIND. Was geht in den Köpfen von solchen I... vor, die das machen!?
Und genau deswegen bin ich gegen die Verharmlosung ! Aber hier scheint das jeder zu ignorieren oder in Abwege zu stellen.
 
Und genau deswegen bin ich gegen die Verharmlosung ! Aber hier scheint das jeder zu ignorieren oder in Abwege zu stellen.


Vielleicht liegt es daran, dass du die Frage der Verantwortung so eindimensional siehst?

Antisemitismus ist in erster Linie eine soziologische Frage, keine politische. Der Staat und mithin seine Politiker sind NICHT für jeden Missstand verantwortlich.
 
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