Zusammenschluss der Giganten - Vitesco und Schaeffler bereiten sich auf Fusion vor
In der Welt der Automobilzulieferer zeichnet sich eine bedeutende Veränderung ab. Die Aktionäre der Vitesco AG haben grünes Licht für die geplante Fusion mit der Schaeffler AG gegeben. Dies ebnet den Weg für einen Zusammenschluss, der am Markt bereits mit großem Interesse beobachtet wird. Die Entscheidung seitens der Schaeffler-Aktionäre steht kurz bevor und wird durch die Hauptversammlung, die bereits im Terminkalender vermerkt ist, formalisiert. Aufgrund der Tatsache, dass die stimmberechtigten Aktien der Schaeffler AG sich vollständig im Besitz der Familie Schaeffler befinden, wird die Zustimmung als reine Formalität betrachtet.
Die entstehende Unternehmensgröße ist nicht zu unterschätzen: Das fusionierte Unternehmen wird zu den zehn weltweit größten Automobilzulieferern gehören und in Deutschland den vierten Platz nach namhaften Größen wie Bosch, ZF und Continental, ein Schwesterunternehmen von Schaeffler, einnehmen. Der gemeinsame Umsatz wird auf beeindruckende 25 Milliarden Euro geschätzt, und die globale Präsenz umfasst etwa 100 Produktionsstätten mit einem Mitarbeiterstamm von 120.000.
Es ist ein strategischer Schachzug, der auch historische Wurzeln hat. Vitesco, ursprünglich Teil von Continental, hatte sich erst 2019 als eigenständige Einheit positioniert und erreichte 2021 den Gang an die Börse. Nach einem turbulenten Kapitel in der Vergangenheit, als Schaeffler sich bei der Übernahme von Continental verspekulierte, markiert die jetzige Entwicklung eine Wende – ein früherer Teilbereich von Conti wird nun in das Portfolio von Schaeffler integriert.
Das Spezialgebiet von Vitesco liegt im Sektor der Elektroantriebe, während Schaeffler traditionell in klassischen Antriebstechnologien verwurzelt ist und zunehmend ebenfalls in die E-Mobilität investiert. Während der Zusammenschluss fortschreitet, werden Vitesco-Aktionäre gemäß des Verschmelzungsvertrags für jede ihrer Aktien 11,4 Schaeffler-Aktien erhalten. Beide Unternehmen erwarten, das Fusionsvorhaben im Schlussquartal des Jahres vollständig umsetzen zu können. (eulerpool-AFX)