Zukunft der Energieversorgung verunsichert Verbraucher: Installation von Wärmepumpen geht zurück
Verminderte Kundeninvestitionen im Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk suggerieren dieses Jahr einen spürbaren Rückgang bei der Installation von Wärmepumpen. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) macht die ungewisse Zukunft der Energieversorgung für diese Entwicklung verantwortlich. Verbandspräsident Michael Hilpert kommunizierte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass im besten Fall mit der Montage von 180.000 bis 200.000 Geräten zu rechnen sei, während die politisch formulierten 500.000 neuen Wärmepumpen ab dem Jahr 2024 als unrealistisch eingeschätzt werden.
Der im Vorjahr erreichte Spitzenwert von über 300.000 installierten Einheiten rückt in diesem Kontext in die Ferne. Dieses Zielbild wurde auf dem Wärmepumpengipfel im November 2022 mit Beiträgen des Bundeswirtschaftsministeriums und verschiedenen Branchenvertretern gezeichnet, um dem Klimaschutz im Gebäudebereich Rechnung zu tragen. Grünstrombetriebene Wärmepumpen spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Die Verunsicherung der Kundschaft äußert sich in Fragen nach der kommunalen Wärmeplanung und der Preisentwicklung für Strom. Dies erschwert es den SHK-Betrieben, kundenzentrierte Beratung zu leisten. Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, merkte an, dass die Geschäftserwartungen entsprechend skeptischer ausfallen als noch vor einem Jahr. Diese Tendenz spiegelt die aktuelle Frühjahrsumfrage wider, an der über 2.300 Betriebe teilgenommen haben.
Trotz der negativen Stimmungsprognose für das Bad- und Heizungsgeschäft, bewertet der Verband die Lage für den Kundendienst optimistisch. Die Branche befindet sich der Umfrage nach noch in einer soliden Verfassung, allerdings mit leicht gesunkener Auslastung im Vergleich zum Vorjahr. Es wird eine moderate Zunahme von Beschäftigten verzeichnet, wobei weiterhin Fachkräfte im gewerblich-technischen Bereich stark nachgefragt werden.
Lieferengpässe scheinen hingegen kein vorherrschendes Thema mehr zu sein; gegenwärtig berichten nur 36 Prozent der Betriebe von solchen Schwierigkeiten, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Der ZVSHK, der insgesamt rund 48.000 Handwerksbetriebe mit knapp 400.000 Beschäftigten vertritt, kann auf ein erfolgreiches Vorjahr mit einem Umsatzplus von sieben Prozent und einem Gesamtumsatz von 61,7 Milliarden Euro blicken. Gegründet wurde der Verband im Jahr 1949 und zelebriert 2024 sein 75-jähriges Bestehen. (eulerpool-AFX)