Zeitung: Palästinenserführung erbost über Annäherung der Türkei zur Hamas

Jerusalem (dts) - Bisher unveröffentlichte US-Depeschen zeigen Medienberichten zufolge, dass die Neuorientierung der türkischen Nahostpolitik auch die Palästinenserführung im Westjordanland beunruhigt. Das meldet die Tageszeitung "Die Welt". So sei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Juli 2009 in die Türkei gereist, um gegen die Annäherung der türkischen Regierung an die Hamas zu protestieren.

Der offizielle Grund seiner Reise, die Einweihung einer neuen PLO-Botschaft, sei nur ein Vorwand gewesen, wie der palästinensische Botschafter in Ankara, Nabil Maruf, der US-Botschaft damals berichtete. Nicht nur die USA und die Israelis, auch die Palästinenserbehörde in Ramallah sorgt sich schon seit geraumer Zeit um die "stille Unterstützung der Hamas" durch die Türkei, die der PLO-Beamte Maruf laut einer geheimen Depesche vom 3. Juni 2009 für "sehr gefährlich" hält. Die Führung der türkischen Regierungspartei AKP habe ein "romantisches Verhältnis" zur Hamas entwickelt. Diese türkische Annäherung an die radikale Hamas schwäche die Palästinenserregierung im Westjordanland. Maruf habe bei der türkischen Regierung auch gegen die wachsende Zahl "fragwürdiger NGO-Konferenzen zur Unterstützung Palästinas" protestiert, die in Istanbul abgehalten würden, berichtet die Botschaft. Zu den Teilnehmern gehörten "wohlbekannte Radikale aus der arabischen Welt". Manche dieser Konferenzen waren von der islamistischen Hilfsorganisation Humanitarian Relief Foundation (IHH) organisiert worden. Die Amerikaner haben laut Depeschen von einem Führungsmitglied der IHH zudem erfahren haben, dass der damalige außenpolitische Berater und jetzige Außenminister der türkischen Regierung, Ahmet Davutoglu, die IHH gebeten habe, eine Konferenzserie zu organisieren, damit er "einige der teilnehmenden kontroversen Figuren" ohne große Aufmerksamkeit treffen könne. Im Mai 2010, weniger als ein Jahr später, wird das türkische Schiff Mavi Marmara, mit Hilfsgütern und bewaffneten Schlägern beladen, im Mittelmeer auf dem Weg nach Gaza von israelischen Spezialeinheiten geentert. Bei der Kommandoaktion werden acht türkische Aktivisten getötet. Den angeblichen Hilfstransport hatte die IHH organisiert. Die Depeschen zeigen, wie zerrüttet das türkisch-israelische Verhältnis wirklich ist. So hat der Sicherheitsberater Israels, Uzi Arad, das Land schon im Oktober 2009 als für den Westen verloren erklärt.
Israel / Weltpolitik
20.01.2011 · 04:00 Uhr
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