Wohnungsbau in Deutschland zeigt Anzeichen der Erholung: Ein Hoffnungsschimmer?
Der seit geraumer Zeit schwächelnde Wohnungsbau in Deutschland zeigt erfreuliche Anzeichen der Erholung. Kürzlich veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge genehmigten die Behörden im April den Neubau und Umbau von insgesamt 18.500 Wohnungen. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,9 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Besonders die Planung neuer Gebäude trägt zu diesem Anstieg bei, mit 15.000 geplanten Wohneinheiten – ein Wachstum von 5,1 Prozent im Vergleich zu den Daten von April 2024.
Das bisherige Jahr zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung: Zwischen Januar und April 2025 summierte sich die Anzahl der Baugenehmigungen auf insgesamt 73.900. Dies markiert einen Anstieg von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz der erfreulichen Zahlen stagnieren die Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser, während bei Einfamilienhäusern ein Anstieg zu verzeichnen ist.
Die angespannte Lage in den Ballungsräumen, wo bezahlbarer Wohnraum rar ist, hat zu einem klaren Regierungsziel geführt: Mehr Neubauten. Die vorherige Regierung unter SPD-Führung versuchte bereits, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu realisieren, erreichte dieses Ziel jedoch nicht. Nach einem deutlich zurückgegangenen Genehmigungstrakt im letzten Jahr – der niedrigste Stand seit 2010 – plant die Bundesregierung nun einen entscheidenden Vorstoß.
Am kommenden Mittwoch möchte das Bundeskabinett ein neues Gesetz auf den Weg bringen, das den Wohnungsbau beschleunigen soll. Dieser sogenannte "Bau-Turbo" würde Kommunen erlauben, ihre Genehmigungsverfahren zu optimieren, indem sie flexibler mit Bebauungsplänen umgehen können. Indes halten hohe Baukosten und der Mangel an Fachkräften die Branche weiterhin auf Trab – ein Problem, das dringend angegangen werden muss, um den positiven Trend langfristig zu sichern.