Windows 10 vor dem Support-Ende: Die Uhr tickt für Millionen PCs
Deutschland steht vor einer bedeutenden Zäsur in der digitalen Landschaft: Am 14. Oktober läutet Microsoft das Ende von Windows 10 ein. Das bedeutet, dass über das beliebte Betriebssystem hinaus keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr angeboten werden. Nutzer könnten dadurch ungeschützten Schwachstellen zum Opfer fallen, sofern sie nicht rechtzeitig Maßnahmen ergreifen. Dennoch wird die Warnung von vielen noch nicht ernst genommen. Laut den Analysen von Eset, einem renommierten Sicherheitsunternehmen, sind in Deutschland noch etwa 27,4 Millionen Rechner mit Windows 10 aktiv. Zusätzlich findet man rund eine Million weitere Systeme mit noch älteren, unsicheren Windows-Betriebssystemen, darunter Windows 7 und Windows XP. Der Wechsel auf Windows 11 stellt jedoch viele Betroffene vor neue Herausforderungen, da es einen speziellen Sicherheitschip, das TPM, voraussetzt. Das bringt die Notwendigkeit einer Hardware-Erneuerung mit sich. Auch das BSI empfiehlt als Alternativen zu Windows den Umstieg auf macOS oder Linux. Die IT-Industrie befindet sich dennoch in einer angespannten Lage. Während das Ende von Windows 10 theoretisch für Umsatzschübe bei PC-Verkäufen sorgen könnte, belasten geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Hürden den Markt. Vollgestapelte Lagerräume und Notverkäufe könnten die Situation für Hersteller komplizieren, meint Gartner-Analyst Ranjit Atwal. Für all jene, die dem Upgrade fernbleiben möchten, bietet Microsoft eine weitere Option an: Ein Jahrespaket für erweiterte Sicherheitsupdates kann für 30 US-Dollar erworben werden. Eset-Experte Alexander Opel sieht hierin jedoch keine langfristige Lösung, sondern lediglich eine Verschleppung der notwendigen IT-Modernisierung. Das Risiko, veraltete Systeme im Einsatz zu behalten, sei zu hoch.

