Wikileaks-Anhänger hacken Kreditkarten-Websites

New York/Berlin (dpa) - Erst war es Mastercard, dann Visa: Wikileaks-Anhänger haben am Mittwoch die Websites der großen Finanzdienstleister blockiert. Beide Kreditkarten-Firmen hatten angekündigt, keine Zahlungen an die Enthüllungsplattform mehr zuzulassen.

Die Mastercard-Website war am Mittwoch stundenlang nicht erreichbar, beim Aufruf der Seite des Konkurrenten Visa gab es auch am frühen Donnerstagmorgen noch Probleme.

Die Websites der Kreditkartengesellschaften wurden mit sogenannten DDOS-Angriffen («Distributed Denial of Service») lahmgelegt. Dabei wird ein Web-Server mit Unmengen von Daten geflutet und dadurch blockiert. Am Mittwoch stand auch die Website der schwedischen Staatsanwaltschaft, von der der Haftbefehl gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange stammt, auf diese Weise unter Beschuss. Sie blieb jedoch online. Assange war am Dienstag in London verhaftet worden. Ihm werden in Schweden sexuelle Vergehen vorgeworfen. Er bestreitet die Anschuldigungen.

Dass es den unbekannten Aktivisten gelang, nach der Attacke bei Mastercard auch die Visa-Website vom Netz zu nehmen, ist umso erstaunlicher, da das weltgrößte Kreditkartenunternehmen Zeit zur Vorbereitung hatte. Nach der Attacke auf Mastercard war klar, dass Visa unter den nächsten Zielen sein würde. Zudem kündigte die Gruppe «Anonymous», die auch hinter den bisherigen Angriffen vermutet wird, die Attacke auf Visa eine Stunde im Voraus über den Online-Dienst Twitter an. Sie nimmt Unternehmen ins Visier, die ihre Geschäftsbeziehungen zu Wikileaks aufgekündigt hatten.

In Twitter-Meldungen der Aktivisten wurde zudem auf die Veröffentlichung einer weiteren US-Diplomatendepeschen bei Wikileaks verwiesen. Aus dem Dokument geht hervor, dass sich die US-Botschaft in Moskau Anfang vergangenen Jahres für Mastercard und Visa eingesetzt hatte, als den US-Unternehmen durch ein neues Gesetz in Russland wirtschaftliche Nachteile drohten. In dem Schreiben wurde die Regierung von Präsident Barack Obama aufgefordert, auf die russischen Partner einzuwirken, «den Text des (Gesetz-)Entwurfs zu ändern, um sicherzustellen, das US-Finanzdienstleister nicht darunter leiden.»

In der Nacht zum Donnerstag wurde der Account der «Anonymous»- Gruppe von Twitter gesperrt. Eine Begründung dafür nannte der Kurznachrichtendienst zunächst nicht. Wie die britische BBC unter Berufung auf Kreise berichtete, habe die letzte gelistete Kurznachricht vor der Sperrung einen Link auf eine Datei enthalten, die Kundeninformationen von Kreditkartenbesitzern beinhaltet habe.

Bereits am Vortag hatten Hacker und Sympathisanten aus dem Umkreis der «Anonymous»-Bewegung die Webseite des Finanzdienstleisters der Schweizer Post, Postfinance, angegriffen. Das Unternehmen hatte am Montag ein Konto geschlossen, über das bislang Spenden für die Enthüllungsplattform Wikileaks im Internet liefen.

Konflikte / Internet / Wikileaks / USA
09.12.2010 · 06:52 Uhr
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