Wieder hören dank Innenohrprothese
Freudenberg hat Lösungen für innovative Medizintechnik

(pressebox) Weinheim, 21.08.2014 - Wenn Hörgeräte kaum oder gar nicht mehr helfen, bieten so genannte Cochlea-Implantate (CI) seit nunmehr 30 Jahren hochgradig hörgeschädigten bis völlig ertaubten Menschen den Zugang zur Welt des Hörens. Die international tätige Freudenberg Gruppe liefert mehrere Präzisionsschläuche und -formteile für diese Implantate. Die Innenohrprothese wandelt Schall in elektrische Impulse um, durch die der Hörnerv im Innenohr (Cochlea) stimuliert wird. So können Sprache und Geräusche wieder wahrgenommen werden. In Deutschland tragen rund 30.000 Menschen ein solches Implantat, Tendenz steigend. Lösungen für die Medizintechnik, die von der Geschäftsgruppe Helix Medical hergestellt werden, haben bei Freudenberg eine lange Tradition und eine hohe Priorität im Unternehmen. "Die zunehmende Alterung der Menschen bei gleichzeitigem Wachstum der Welt-bevölkerung werden den Gesundheitsmarkt nachhaltig bestimmen", sagt Dr. Mohsen Sohi, Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe. "Hier können wir einen wertvollen Beitrag leisten, denn unsere Werkstoffkompetenz und Produktlösungen sind in diesem Markt gefragt."

Die menschliche Hörschnecke sitzt im Innenohr. Sie arbeitet wie ein körpereigenes Mikrofon. Bei vielen Hörstörungen funktioniert die Hörschnecke nicht oder nur sehr eingeschränkt. Eine Verstärkung durch Hörgeräte reicht dann nicht mehr aus, um gesprochene Worte zu verstehen. In solchen Fällen kann ein Cochlea-Implantat helfen. Voraussetzung dafür ist ein intakter Hörnerv.

So funktioniert das Cochlea-Implantat: Es ersetzt als Prothese das Innenohr und wird in die Cochlea eingesetzt. Ein CI besteht aus einem Mikrofon, einer Sendespule, einem Sprachprozessor und dem eigentlichen Implantat mit den Elektrodenträgern. Mikrofon, Sendespule und Sprachprozessor werden außerhalb am Körper getragen. Das Mikrofon fängt die Schallwellen von außen ein und leitet sie an den Sprachprozessor weiter. Der wandelt die Schallwellen in elektrische Impulse um und schickt sie zur Sendespule. Von dort werden die Signale an die Elektroden in der Hörschnecke übertragen, die dann die unterschiedlichen Hörnerv-Abschnitte reizen (Elektrostimulation). Vom Hörnerv wird das Reizmuster zum Gehirn geleitet, wo der komplette Höreindruck entsteht.

Hohe Funktionalität auf kleinstem Raum

Für die Implantate benötigt man biokompatible Materialien und hochpräzise Fertigungsverfahren. Freudenberg nutzt als erster Hersteller ein innovatives Verfahren, für Präzisionsformteile aus Flüssigsilikon, das diesen Anforderungen auch bei mikroskopisch kleinen Implantaten genügt. "Mit unserer HelixMicro-Technologie stellen wir Mikroimplantate mit einem Gewicht von weniger als 0,001 Gramm her. In der Extrusion sind Schläuche mit Durchmessern von nur 0,2 Millimeter machbar", erklärt Lars Gerding, Technology Director bei Helix Medical.

Die HelixMicro-Produkte werden in vielfältigen Produkten der Medizintechnik eingesetzt, unter anderem in Herzschrittmachern, Portsystemen und in den Cochlea-Implantaten. Sie lassen sich mit zahlreichen anwendungsspezifischen Zusatzleistungen zu kundenindividuellen Lösungen kombinieren. "Freudenberg arbeitet weltweit kontinuierlich an innovativen medizin-technischen Lösungen zum Nutzen der Patienten", so Dr. Jörg Schneewind, President und CEO der Geschäftsgruppe Helix Medical.

Die Komponenten von Freudenberg sorgen im Cochlea-Implantat für die Fixierung der einzelnen Bauteile und die notwendige Abdichtung der Prothese. Die Silikonschläuche haben einen Durchmesser von 0,2 Millimeter, die Präzisionsformteile sind auch nur weniger Millimeter groß und in ihrer Form dabei äußerst komplex. Die Implantate haben eine sehr lange Lebensdauer, die regelmäßige Erneuerung wie bei anderen Implantaten ist nicht nötig.

Gute Perspektive für höchste Präzision

Die CI-Versorgung ist in den modernen Industrieländern längst etabliert. In Deutschland, wo seit mehr als 30 Jahren Cochlea-Implantate eingesetzt werden, leben mittlerweile rund 30.000 Menschen mit einem beziehungsweise mit zwei CI. Jährlich werden hier pro Jahr 3.000 Patienten neu mit einer Innenohr-Prothese versorgt. Tendenz steigend. Dabei ist höchste Präzision gefragt, deshalb erfolgen die Eingriffe computer- und robotergestützt. Inzwischen zählt die Operation unter Vollnarkose zu den Routineeingriffen. Laut dem Bundesverband für Medizintechnologie zählt Deutschland bei Mikrosystemen in der Medizin zu den weltweit führenden Standorten.
Medizintechnik
[pressebox.de] · 21.08.2014 · 10:50 Uhr
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