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Wie Skigebiete trotz EU-Verbot tricksen

15. Februar 2025, 07:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Wie Skigebiete trotz EU-Verbot tricksen
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EU-Kommission unter Druck: Nach dem Rabattverbot in Österreich geraten nun auch Portugal und Spanien wegen Bevorzugung Einheimischer ins Visier.
Rabatte für Einheimische sind offiziell verboten, doch Österreichs Seilbahnbetreiber haben kreative Wege gefunden, sie weiterhin anzubieten – zum Ärger der EU und Auswärtiger.

Rabatte auf Skipässe sind in Österreich längst Geschichte? Von wegen. Trotz eines EU-weiten Verbots finden Skigebiete raffinierte Wege, Einheimischen weiterhin günstige Tickets anzubieten.

Ob limitierte Vorverkaufszeiträume, „Offshore-Lösungen“ über die Schweiz oder versteckte Angebote vor Ort – die Seilbahnbetreiber umgehen das Verbot mit bemerkenswerter Kreativität und stoßen damit auf zunehmenden Widerstand.

Verbotene Rabatte – und doch allgegenwärtig

Seit 2003 steht fest: Vergünstigungen für Einheimische verstoßen gegen EU-Recht. Der Europäische Gerichtshof urteilte, dass solche Rabatte Bürger anderer Mitgliedstaaten diskriminieren.

Dennoch hielten Österreichs Seilbahnbetreiber an den Sonderpreisen fest – oft durch inoffizielle Angebote. Wer an der Kasse nach dem „Einheimischen-Tarif“ fragte, bekam ihn in vielen Skigebieten ohne große Umstände.

Der Bruch mit dieser langjährigen Praxis kam erst 2024, als der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte – und gewann. Einheimischen-Rabatte diskriminierten nicht nur ausländische Gäste, sondern auch Österreicher aus anderen Regionen wie Wien oder Graz.

Die Folge: Offizielle Vergünstigungen verschwanden. Doch ganz so einfach wollten es sich die Skigebiete nicht machen.

Kreative Umgehungsstrategien – zwischen Schlupfloch und Rechtsbruch

Heute gibt es sie wieder, die Rabatte – allerdings gut versteckt. Im Skigebiet Arlberg kostet die Saisonkarte im Vorverkauf bis zu 44 Prozent weniger, wenn sie an bestimmten Tagen und nur an wenigen Kassen gekauft wird.

Trotz EU-Verbot bieten Österreichs Skigebiete weiterhin Rabatte für Einheimische an – durch limitierte Vorverkaufsaktionen und kreative Schlupflöcher.

In Tirol wird das „Freizeitticket“, das für zahlreiche Skigebiete gilt, zwar offiziell für alle angeboten, doch der Kauf ist nur im Oktober vor Ort möglich – ein klarer Nachteil für Gäste aus dem Ausland oder anderen Bundesländern.

Besonders einfallsreich zeigt sich Ischgl: Dort sichern sich Einheimische ihre Rabatte über die Schweizer Bergbahnen im benachbarten Samnaun – jenseits der EU-Vorgaben. Die grenzüberschreitende Silvretta Arena ermöglicht so günstige Saisonkarten, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen. Und das, obwohl die österreichischen Gemeinden selbst die Mehrheit an der Schweizer Bahn halten.

Skigebiete unter Druck – aber wenig Kontrollen

Viele Rabatte bleiben jedoch im Verborgenen. Unter der Hand verkaufte Saisonpässe für Einheimische, die deutlich günstiger sind als offizielle Preise, sind kein Einzelfall. In einem Tiroler Ort kostet der Einheimischen-Pass gerade einmal 250 Euro – während Touristen mehr als 1000 Euro zahlen. Kontrollen? Fehlanzeige.

Tourismusforscher Oliver Fritz betont: „Die Rabatte sind ein stillschweigender Ausgleich für die Belastungen, die der Massentourismus mit sich bringt – von hohen Mieten bis zu überfüllten Straßen.“ Doch für EU-Ausländer und Gäste aus anderen Bundesländern bleibt das ungerecht – und rechtlich fragwürdig.

EU unter Zugzwang – und die Schweiz als Zuflucht

Nicht nur Österreich steht im Fokus. Die EU-Kommission geht mittlerweile auch gegen andere Länder vor. In Portugal laufen Verfahren wegen freiem Eintritt für Einheimische in Museen, in Spanien gibt es Diskussionen über die Bicing-Leihfahrräder in Barcelona, die nur für Einwohner zugänglich sind. Doch gerade im Skiparadies Österreich, wo Saisonkarten teils fast 80 Euro pro Tag kosten, sorgt das Thema für besondere Brisanz.

Finanzen / Märkte
[InvestmentWeek] · 15.02.2025 · 07:00 Uhr
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