Wider das Vergessen - für vollständige Rehabilitation, Gleichberechtigung und Akzeptanz von Vielfalt
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig ist Hauptrednerin der Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin und Gast beim CSD

(lifepr) Berlin, 20.06.2014 - Anlässlich des morgigen (Samstag) Christopher Street Days wird um 11 Uhr eine Gedenkstunde am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen stattfinden. Sie wird vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam veranstaltet. Hauptrednerin ist in diesem Jahr die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig.

"Zwanzig Jahre nach der Streichung von Paragraf 175 StGB müssen die Opfer der strafrechtlichen Verfolgung von Homosexualität endlich vollständig rehabilitiert werden", fordert Manuela Schwesig. "Seit dem ersten deutschen CSD, der 1979 in Berlin stattfand, hat sich vieles zum Positiven geändert. Schwule und Lesben haben sich ihren Stolz, ihre Anerkennung und die Gleichstellung in fast allen Rechtsbereichen hart erkämpfen müssen."

In ihrer Rede erinnert die Bundesministerin an den Wismarer Zigarrenhändler Willy Käcker. Willy Käcker wurde 1938 wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 175 StGB verhaftet und nachdem er seine Strafe abgesessen hatte nach Auschwitz deportiert, wo er am 18. Juni 1942 im Alter von 37 Jahren an Unterernährung und deren Folgeerscheinungen verstarb. Er ist nur einer von über 100.000 Männern, die aufgrund ihrer Homosexualität ab Herbst 1934 systematisch verfolgt und polizeilich erfasst wurden.

Rund 50.000 dieser Männer wurden aufgrund des Paragrafen 175 StGB verurteilt, 10.000 in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht. Paragraf 175 StGB blieb auch nach 1949 zunächst unverändert in Kraft und wurde erst 1994 endgültig aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. In dieser Zeit kam es allein in der Bundesrepublik zu rund 54.000 Verurteilungen. Die Betroffenen sind - im Gegensatz zu den in der NS-Zeit Verurteilten - bis heute nicht rehabilitiert und so mitunter vorbestraft.

Bundesministerin Schwesig wird im Anschluss anlässlich der Eröffnung und Parade der CSD-Demo des Aktionsbündnisses CSD Berlin 2014 ein Grußwort halten. "Ich will mit meiner Politik dazu beitragen, ein modernes und offenes Land zu schaffen. Als Bundesministerin trete ich für die vollständige rechtliche und tatsächliche Gleichstellung der Menschen, die schwul, lesbisch, bi-, trans- oder intersexuell leben, ein", erklärt Manuela Schwesig.

Das Bundesfamilienministerium hat zum Auftakt der Berliner Pride-Week am 12. Juni als erstes Bundesministerium öffentlichkeitswirksam und gemeinsam mit dem LSVD und Berliner Regenbogenfamilien die Regenbogenflagge gehisst. Die Regenbogenflagge ist weltweit das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung, sie steht für Vielfalt und Respekt ebenso wie für das Engagement gegen Homophobie und Transphobie.
Medien & Kommunikation
[lifepr.de] · 20.06.2014 · 12:28 Uhr
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