Wenn aus Spaß Gewinn wird: Meme Coins
Von der Ablehnung zur Selbstinszenierung
Noch im Jahr 2021 war Donald Trump ein entschiedener Gegner digitaler Währungen. Er bezeichnete Kryptowährungen als Betrug und als Bedrohung für den Dollar. Drei Jahre später hat sich die Situation dann radikal gewandelt: Schon im Wahlkampf für das Amt um den 47. Präsidenten hat er 2024 davon gesprochen, er werde der Krypto-Präsident und die USA die Bitcoin-Hauptstadt. Pünktlich zu seiner Amtseinführung präsentierte er den TRUMP-Token, einen Meme Coin, der ganz im Zeichen seiner politischen Marke steht. Damit hat er nicht nur seine Haltung geändert, sondern auch die Kryptobranche in eine neue Richtung gelenkt.
Meme Coins zeichnen sich vor allem durch ihre Nähe zu Popkultur und Internet-Trends aus. Statt wie Bitcoin oder Ethereum ein konkretes technologisches Problem zu lösen, entstehen sie oft aus viralen Witzen, Parodien oder auch aus ironischen Kommentaren. Dogecoin war etwa die satirische Antwort auf den Bitcoin und der erste große Vertreter dieses Genres. Viele Nachfolger versuchten, an diesen Erfolg anzuknüpfen, die meisten allerdings ohne nennenswertes Ergebnis. Denn während etablierte Coins auf Funktionalität und Anwendungen setzen, leben Meme Coins vor allem von ihrer Symbolik und dem kollektiven Spaßfaktor.
Chancen und Risiken in der Spekulationswelt
Der Reiz von Meme Coins liegt für viele Anleger in der Möglichkeit, kurzfristig enorme Gewinne zu erzielen. Wer nämlich zum richtigen Zeitpunkt einsteigt, der kann sein Kapital vervielfachen. Gleichzeitig sind Meme Coins aber besonders anfällig für Marktmanipulationen, sogenannte Pump and Dump-Schemata oder plötzliche Kurseinbrüche. Sie gelten daher als besonders riskante Investition.
Das hat auch der Fall TRUMP verdeutlicht: Rund zwei Millionen Wallets beteiligten sich am Kauf dieses Tokens. Während 764.000 Wallets Verluste in Milliardenhöhe erlitten, konnten 58 Wallets Gewinne von mindestens 10 Millionen US Dollar einstreichen. Einige von ihnen sogar deutlich mehr. Der Löwenanteil der Einnahmen floss jedoch an die Trump-Familie, die sich 80 Prozent der Erlöse sicherte. Kritiker werfen hier schwerwiegende Interessenkonflikte auf und Behörden prüfen mögliche Verstöße. Besonders heikel: Manche Großinvestoren erhielten durch den Erwerb des Tokens direkten Zugang zu exklusiven Veranstaltungen, etwa einem Gala-Dinner mit dem Präsidenten.
Auch ohne prominente Namen wäre das Phänomen der Meme Coins über die Jahre kaum aufzuhalten gewesen. Zum Jahreswechsel 2024/2025 lag die gesamte Marktkapitalisierung dieses Segments bei über 137 Milliarden US Dollar. Nur wenige Monate später sackte sie auf 40 Milliarden US Dollar ab, bevor sie sich Mitte Mai wieder auf 60 Milliarden US Dollar stabilisierte. Diese extremen Schwankungen zeigen: Wer sich in die Welt der Meme Coins begibt, der muss mit starken Nerven und einer gewissen Risikobereitschaft ausgestattet sein.
Ein Markt zwischen Hype und Zusammenbruch
Wer plant, in Meme Coins zu investieren, sollte sich im Vorfeld unbedingt mit den Persönlichkeiten im Hintergrund befassen und auch auf etwaige Ziele achten. Das heißt, worum geht es bei dem Meme Coin? Einen Überblick über Meme Coins findet man unter anderem hier: https://de.cointelegraph.com/krypto-kaufen/meme-coins. Wer blind investiert, also ohne zuvor Informationen eingeholt zu haben, der läuft natürlich Gefahr, dass er Geld in ein Projekt steckt, das schon von Anfang an nicht erfolgversprechend war.
Aber wer sind die Stars in der Meme Coin Szene? An erster Stelle muss der Dogecoin angeführt werden. Der Meme Coin Dogecoin ist nach wie vor einer der bekanntesten Vertreter. Im Jahr 2013 als ironische Idee gestartet, entwickelte sich DOGE zu einer Kultwährung mit eigener Blockchain. 2021 erreichte er sein Rekordhoch bei 0,73 US Dollar. Prominente wie Elon Musk trugen maßgeblich dazu bei, dass DOGE im Rampenlicht blieb. Das Ziel der Community: DOGE soll die 1 US Dollar-Hürde überspringen.
Auch Pepe sorgte bereits Aufsehen: Der auf dem Meme „Pepe the Frog“ basierende Token explodierte kurz nach seinem Start im April 2023 und verzeichnete binnen einer Woche eine Wertsteigerung von knapp 7.000 Prozent. Ende des Jahres 2024 erreichte er eine Marktkapitalisierung von 10 Milliarden US Dollar. Trotz hoher Volatilität verfügt Pepe über eine sehr starke Community, die regelmäßig Token vernichtet, um den Kurs stabil zu halten.
Shiba Inu, ein weiterer Publikumsliebling, wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen und wollte als Dogecoin-Killer für Furore sorgen. Trotz seiner Ursprünge als Parodie hat er sich als akzeptiertes Zahlungsmittel etabliert und gilt heute als eine der bekanntesten Kryptowährungen.
Ein jüngerer Star ist dogwifhat (WIF). Der Token, der ein Hunde-Meme mit Hut repräsentiert, erreichte zwischenzeitlich fast 5 US Dollar pro Einheit. Bekannt wurde WIF auch durch eine spektakuläre, aber gescheiterte Aktion: Die Community sammelte fast 700.000 US Dollar, um ihr Maskottchen auf der gigantischen LED-Sphere in Las Vegas zu präsentieren.
Spaß und Risiko untrennbar verbunden
Meme Coins haben sich von Internet-Gags zu einem ernstzunehmenden Segment innerhalb des Kryptomarktes entwickelt. Ihre Stärke liegt in der Kreativität, der Kraft von Communities und dem viralen Charakter digitaler Kultur. Gleichzeitig sind sie aber auch extrem riskant und eignen sich somit nicht für sicherheitsorientierte Anleger. Von Dogecoin über Shiba Inu zeigen diese Projekte, dass Unterhaltung, Spekulation und Kapitalmärkte heute enger zusammenhängen, als es noch vor wenigen Jahren vorstellbar war.
Wer also sein Geld in Meme Coins investiert, der bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen großem Gewinn und schnellem Totalverlust.


