Wendepunkt für den Klimaschutz – Appelle und Taten in Belém
In Belém, am Rande des majestätischen Amazonas-Regenwaldes, hat UN-Generalsekretär António Guterres eine deutliche Botschaft an die Staats- und Regierungschefs der Welt gerichtet. Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen seien dringend radikale Maßnahmen erforderlich, um das Ziel einer Erderwärmung unter 1,5 Grad doch noch zu erreichen. Das Gipfeltreffen, das Brasilien vor der 30. Weltklimakonferenz einberufen hat, soll eine Zeitenwende einleiten.
Guterres stellte klar, dass die aktuelle Klimapolitik unzureichend sei, da die Erde auf eine Erwärmung von über zwei Grad zusteuere. Der UN-Chef bezeichnete dies als ein "moralisches Versagen" und forderte ein sofortiges Umdenken, einschließlich eines Stopps neuer Kohlekraftwerke und Ölprojekte sowie das Ende der globalen Entwaldung bis 2030.
Unter dem Motto der "COP der Wahrheit" betonte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Bedeutung des Amazonasgebiets und startete einen milliardenschweren Fonds für den Erhalt der Tropenwälder. Dieser Fonds könnte jährlich rund vier Milliarden US-Dollar bereitstellen, um Wälder in über 70 Ländern zu schützen. Die Finanzierung soll durch Beiträge wohlhabender Nationen und Privatkapital gesichert werden.
Die Konferenz in Belém bot Raum für Proteste und bunte kulturelle Darbietungen, nach drei Jahren an Orten mit eingeschränkter Meinungsfreiheit. Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer vertraten die europäische Entschlossenheit, die Klimakrise entschlossen anzugehen. Auch Prinz William betonte die globale Bedrohung durch den Klimawandel und forderte zu einer Bestandsaufnahme des eigenen Vermächtnisses auf.
Der chinesische Vize-Ministerpräsident Ding Xuexiang lobte die Fortschritte seines Landes im Bereich erneuerbarer Energien und sprach sich für die Beseitigung handelsbezogener Barrieren aus. Währenddessen fehlen die USA unter Donald Trump nach erneuter Abkehr vom Pariser Abkommen auf der internationalen Klimabühne.
Die Weltwetterorganisation (WMO) lieferte eine beunruhigende Prognose: 2025 könnte eines der heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Der Anstieg von Treibhausgasen hält an, doch es gibt Lichtblicke: Innerhalb der EU verzeichnete man kürzlich einen Rückgang der Netto-Emissionen um 2,5 Prozent.

