Wende in der Klimapolitik: Kanzler Merz auf der COP30
Die Anwesenheit des Kanzlers bei der Weltklimakonferenz hat die Veranstaltung aufgewertet und signalisiert Deutschlands Engagement durch die Zusage von Geldern für einen neuen Regenwaldfonds. Dies ist mehr als ein bloßes Bekenntnis zum Multilateralismus, wie es aus dem Umfeld von Merz dargestellt wird. Vielmehr könnte es als vorsichtige Anpassung der innenpolitischen Linie angesehen werden, die angesichts der deutschen Wirtschaftspolitik durchaus als riskant wahrgenommen werden könnte.
Die deutsche Wirtschaft hat langfristig wenig zu gewinnen, wenn sie an fossilen Energieträumen festhält. Der Fokus verschiebt sich auf Investitionen in zukunftsträchtige Technologien, statt weiterhin kapitalintensive Projekte in Öl- und Gasländer zu verfolgen. Diese strategische Neubewertung dürfte auch Merz bewusst sein. Doch zögert er offenbar, diesen tiefgehenden Wandel auch explizit seinen Wählern zur Prüfung vorzulegen, um nicht unnötig politisches Kapital zu riskieren.
Die heutige Entwicklung zeigt, dass unter der Oberfläche der politischen Statements größere Veränderungsprozesse stattfinden, die mittelfristig nicht nur Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sondern auch auf die gesellschaftlichen Perspektiven Deutschlands haben könnten.

