Washington bereitet Börsengang von Fannie Mae und Freddie Mac vor
Die US-Regierung plant, die staatlich gestützten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac noch in diesem Jahr an die Börse zu bringen. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen steht eine Kapitalaufnahme von rund 30 Mrd. US-Dollar im Raum, bei einer kombinierten Bewertung von etwa 500 Mrd. US-Dollar. Ein ranghoher Regierungsvertreter betonte jedoch, die Pläne seien noch nicht endgültig und könnten sich in den kommenden Monaten ändern.
In den vergangenen Wochen traf sich Präsident Donald Trump mit den Vorstandschefs führender US-Banken wie JPMorgan Chase, Citigroup und Bank of America, um über die künftige Struktur der beiden Institute zu sprechen. Insider beschrieben die Treffen als „fishing expedition“, um Stimmungs- und Marktindikationen aus der Wall Street einzuholen.
Fannie Mae und Freddie Mac, zentrale Akteure im US-Hypothekenmarkt, kaufen und bündeln Kredite, um sie weiterzuverkaufen. Nach ihrer Gründung als staatliche Institutionen wurden sie privatisiert, blieben jedoch mit einer impliziten Staatsgarantie ausgestattet. In der Finanzkrise 2008 mussten beide Unternehmen mit insgesamt 189 Mrd. US-Dollar gestützt und unter Zwangsverwaltung gestellt werden.
Der jüngste Immobilienboom hat die Bilanzen deutlich gestärkt. Bis Ende Juni stellte Fannie Mae 178 Mrd. US-Dollar und Freddie Mac 195 Mrd. US-Dollar an neuer Finanzierung bereit. Trump betonte, auch im Falle eines Börsengangs solle die staatliche Rückendeckung in irgendeiner Form bestehen bleiben.
Große Hedgefonds, darunter die von Bill Ackman und John Paulson, haben früh auf eine Rückkehr beider Unternehmen in den Streubesitz gesetzt. Die Kurse, derzeit außerbörslich gehandelt, sind binnen zwölf Monaten um 795 Prozent (Fannie Mae) bzw. 646 Prozent (Freddie Mac) gestiegen.


