Was macht ETFs so beliebt?
Klassische Sparmodelle und Anlagegüter werfen in der anhaltenden Niedrigzinsphase nicht genügend Rendite ab. Aktien oder Kryptowährungen hingegen sind vielen Anlegern nach wie vor zu spekulativ und riskant. In ETFs findet man einen goldenen Mittelweg. Zwar zählen auch die sogenannten Exchange Traded Funds zu den spekulativen Anlagegütern, doch zeichnen sie sich im Vergleich zu anderen Wertpapiergeschäften als sehr sicher aus. Immer mehr Privatanlegern entscheiden sich deshalb für eine Investition in ETFs.
Was versteht man überhaupt unter einem ETF?
Ein ETF ist ein Fond, in dem zahlreiche Wertpapiere lagern. Diese bilden einen Querschnitt eines Marktes oder einer Börse. So gibt es ETFs speziell für einzelne Produkte wie Wasser, Edelmetalle oder Kryptowährungen, aber auch ETFs, die ganze Börsen und deren Entwicklung widerspiegeln. Durch die breite Streuung des Anlagekapitals sinkt das Risiko von Verlusten. Anleger können dabei monatlich, quartalsweise oder halbjährlich eine festgelegte Summe in neue Käufe investieren und ihr Vermögen so langfristig aufbauen.
So funktioniert ein ETF
Verlieren einzelne im Sparplan enthaltene Produkte an Wert, können Zuwächse anderer Wertpapiere diese Verluste auffangen. Zwar sorgt ebendiese Wirkung andersherum auch dafür, dass Gewinne durch Verluste wieder ein wenig reduziert werden können, unterm Strich ist der hohe Schutz vor Kapitalschwund das wichtigere Kriterium für Anleger. Prinzipiell werfen ETFs gute Rendite ab, die man entweder automatisch wieder investiert werden (thesaurierender Fond) oder die ausbezahlt werden können.
Das Sparen mit ETF-Sparplan gilt als flexible und leistungsstarke Anlagestrategie, die zwar sich für all diejenigen eignet, die sich über regelmäßige Renditen freuen möchten und unzufrieden mit klassischen Anlagestrategien sind.
Die Geldanlage mit ETFs bietet eine Reihe von Vorteilen
Risikominimierung
Wie bereits erwähnt, können Anleger beim ETF-Sparen in Börsenwerte investieren, dabei aber das Risiko für Verluste möglichst gering halten. Dies liegt einerseits an der Risikostreuung und andererseits daran, dass ein Index per se stabiler ist als einzelne Kurswerte.
Geringe Kosten
Moderne ETF-Sparpläne basieren auf einem automatischen Investitionssystem, was Broker überflüssig macht. Aus diesem Grund ist das Sparen mit ETFs kostengünstiger als Investmentfonds oder der Aktienkauf über Broker.
Flexibilität
Die Flexibilität bei ETFs macht sich auf zwei Arten bemerkbar. Einerseits sorgt sich für ein hohes Maß an Liquidität, denn wer seinen ETF-Sparer kündigen möchte, kann das jederzeit tun und das Guthaben anfordern. Außerdem zeigt sich die Flexibilität darin, dass sich die monatlich investierte Summe problemlos anpassen lässt – wer beispielsweise wegen vorübergehender Arbeitslosigkeit weniger in den Sparplan einzahlen kann, muss deshalb nicht gleich kündigen.
Transparenz
ETFs spiegeln Indizes wider. Ein Blick in die Nachrichten genügt, um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie sich die relevante Börse tagesaktuell verhält. So kommt es nicht zu Zeitverzögerungen bei der Informationsbeschaffung und der Anleger kann sich jederzeit selbstständig informieren.
Auch für kleine Investitionen geeignet
Nicht jeder kann direkt drei-, vier- oder gar fünfstellig investieren. Bei ETF-Sparplänen kann man monatlich auch kleine Summen einzahlen. Die Höhe des persönlichen Budgets ist also unerheblich dafür, ob ein ETF eröffnet werden kann.
Es gibt aber auch Nachteile
Restrisiko bleibt
ETFs gelten also sehr viel sicherer als normale Aktiengeschäfte. Dennoch zählen auch sie zu den spekulativen Anlagestrategien. Das bedeutet, dass immer ein Restrisiko bleibt. Auch bei einem ETF-Sparplan kann der Anleger deshalb Geld verlieren – durch die Streuung bleiben Verluste zum Glück aber meist übersichtlich.
Kontrahentenrisiko
ETFs beinhalten meist eine SWAP-Vereinbarung. Durch diese Vereinbarung gerät der Anleger in Abhängigkeit des SWAP-Kontrahenten. Kommt dieser seiner Verpflichtung nicht nach, kann das zum Problem werden. So könnte das Vermögen des Anlegers verpuffen, sollte die Bank Insolvenz anmelden. In Deutschland dürfen ETFs aus diesem Grund nur noch 10% SWAP-Anteile haben – das Risiko bleibt also nicht nur unwahrscheinlich, sondern auch überschaubar.
SWAP-Kosten
Obwohl ETF per se sehr transparent sind, sind die Gebühren für SWAP-Geschäfte es nicht. Da die SWAPs nicht über eine Börse, sondern zwischen Banken gehandelt werden, können im Rahmen dieser Verträge erhöhte Kosten entstehen.
Leihgeschäfte
Banken behalten es sich meist vor, Bestandteile des Fondvermögens im Rahmen von Leihgeschäften zu vergeben. Ein durch Leihgeschäfte erwirtschafteter Gewinn kann bis zu einer Höhe von 50% einbehalten werden und schmälert somit die Rendite des Anlegers.