Was macht einen guten Flugsimulator aus?

Mittlerweile bieten professionelle Flugsimulatoren ein nahezu realistisches Flugerlebnis und erfordern entsprechende Kenntnisse, um überhaupt abheben zu können, geschweige denn das Flugzeug sicher wieder zu landen. Im Folgenden ein kleiner Überblick über die Geschichte von Flugsimulatoren, was einen guten Flugsimulator überhaupt ausmacht und welche Möglichkeiten Hobbypiloten heute haben, das Fliegen einmal für sich selbst auszuprobieren.
Geschichte der Flugsimulatoren
Unter einem Flugsimulator versteht man im ursprünglichen Sinn eine Apparatur, mit der es möglich ist, das Steuern eines Flugzeugs unter möglichst realistischen Bedingungen nachzustellen. Die erste Apparatur dieser Art wurde bereits vor 110 Jahren konstruiert, damals bestand die Simulation allerdings ausschließlich darin, dass durch die Bewegung eines Steuerknüppels eine äquivalente Bewegung des Pilotensitzes erzeugt wurde. Schon wenige Jahre später, 1929, entwickelte der Orgelbauer Edwin Albert Link ein weitaus komplexeres Modell eines Flugsimulators. Dieser Apparat bestand aus einem auf Lagern montiertem realistischen Modell eines Flugzeugs und nutzte Luftpumpen und Blasebälge, um die Flugzeugbewegungen zu simulieren. 1930 erweiterte Link den Simulator um realitätsnahe Instrumente, wodurch erstmalig auch sogenannte Blindflüge, bei denen die Piloten sich ausschließlich auf die Instrumente verlassen, möglich und führte dazu, dass der anfänglich nur auf Vergnügungsparks und zum Basis-Pilotentraining eingesetzte Simulator schließlich auch bei der US-Luftwaffe eingesetzt wurde.
So sollte die hohe Anzahl an Unfällen während der Pilotenausbildung reduziert werden, insgesamt nutzte die Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs etwa 10.000 der von Link entwickelten Flugsimulatoren. In den Folgejahren nutzten nicht nur Luftwaffen, sondern auch Fluglinien den Flugsimulator zur Ausbildung ihrer Piloten, der im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt wurde. In den 1970er Jahren kam schließlich die Sichtdarstellung dazu, die anfänglich noch mittels einer echten Kamera, die über ein Geländemodell geführt wurde, später, mit dem Einzug leistungsstarker Computersysteme, haben diese die Bilderzeugung übernommen. Seit den 1990er Jahren nutzen Flugsimulatoren Satellitenbilder und bieten hochauflösende Sichtdarstellung.
Flugsimulation für den heimischen PC
Flugsimulatoren wurden lange Zeit zu Ausbildungszwecken eingesetzt, oder aber für Unterhaltungszwecke auf Jahrmärkten und Freizeitparks. Seit Anfang der 1980er Jahre erschienen zudem reine Software-Flugsimulatoren, die es praktisch jedem Computerbesitzer ermöglichten, sich selbst in das Cockpit eines virtuellen Flugzeugs zu setzen und abzuheben. Der wohl bekannteste Flugsimulator dieser Art ist der Flight Simulator, der 1982 das Licht der Welt erblickte und im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt wurde.
Während der erste Flight Simulator mit einer noch recht spärlichen Grafik daherkam, bieten aktuelle Versionen eine geradezu fotorealistische Grafik. Das Steuern von Flugzeugen mittels Software-Flugsimulatoren kann entweder per Maus und Tastatur erfolgen, richtige Enthusiasten können aber mit zusätzlichem Equipment, allen voran Schubregler, Steuerhorn und Pedalen sowie mehreren Monitoren für eine rundum Sicht ein sehr realistisches Flugerlebnis simulieren. Nicht wenige Menschen geben zudem eine Menge Geld für Zusatzinhalte wie etwa neue Flugzeuge oder Flughäfen aus, um das simulierte Flugerlebnis zusätzlich zu verbessern. Noch realistischer kann man Fliegen nur in speziellen Simulatoren nachahmen.
Realistische Simulation mit 3D- und 2D-Flugsimulatoren
In Deutschland gibt es eine ganze Reihe an Standorten, an denen man als Privatperson die Möglichkeit hat, in einem realistischen Cockpit unter realen Bedingungen in den Genuss einer Flugsimulation zu kommen. Unter Anleitung von erfahrenen Piloten können Hobbypiloten oder alle, die es noch werden wollen, in einem dem Original nachempfundenen Cockpit Platz zu nehmen und ein nahezu echtes Flugerlebnis nachempfinden. Dabei unterscheidet man im Allgemeinen zwischen zwei verschiedenen Varianten: Zum einen 3D-Flugsimulatoren (auch Fix-Base-Simulatoren), bei welchen das Cockpit fest verankert und unbeweglich ist. Dennoch ermöglichen diese Simulatoren sehr realitätsnahe und detailgetreue Flüge.
4D-Flugsimulatoren (auch Full-Flight-Simulatoren) bieten darüber hinaus ein bewegliches Cockpit, welches auch die Flugbewegungen simulieren kann und so für ein noch realistischeres Flugerlebnis bietet. Unter folgendem Link finden sich nähere Informationen zum Thema: Flugsimulator.info
Worauf kommt es bei einem guten Flugsimulator an?
Wer sich für Flugsimulatoren interessiert, findet heute eine große Anzahl an Software-Simulationen, die alle unterschiedliche Schwerpunkte haben. Was einen guten Flugsimulator ausmacht, bzw. worauf es bei diesem ankommt, kann nicht pauschal beantwortet werden, sondern hängt immer auch von den individuellen Vorlieben und Ansprüchen ab. Während manche Wert auf realistische Grafiken legen, möchten andere darüber hinaus auch möglichst realistische Spielphysik und Steuerung. Wer in einem echten Simulator in einem Cockpit Platz nehmen möchte, sollte ebenfalls darauf achten, dass am jeweiligen Standort auch die präferierten Maschinen zur Verfügung stehen.
Neben Fracht- und Passagiermaschinen wie Boeing 737, 747 oder 777 gibt es auch Flugsimulatoren, bei denen man im Cockpit eines Kampfjets Platz nehmen kann. Es empfiehlt sich, die Angebote zu vergleichen, um einen Flugsimulator zu finden, der den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.

