Warnstreiks bei der Deutschen Post intensivieren sich: Zehn Prozent der Briefsendungen betroffen
Die aktuellen Warnstreiks bei der Deutschen Post haben deutlich an Intensität gewonnen. Verdi hatte für diesen Donnerstag erneut zu Arbeitsniederlegungen im Bereich der Zustellung aufgerufen. Der Logistikriese aus Bonn gab bekannt, dass in Folge der Streiks etwa zehn Prozent der Briefsendungen im gesamten Bundesgebiet zunächst nicht zugestellt werden konnten. Eine Zustellung soll in den kommenden Tagen erfolgen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Warnstreiks stattgefunden, wobei die Auswirkungen auf die Sendungen zunächst geringer ausfielen. Im Durchschnitt waren an den vorangegangenen Streiktagen nur wenige Sendungen betroffen. Allerdings variiert das Ausmaß je nach Standort deutlich, vor allem dort, wo aktiv gestreikt wurde. Neben Briefen ist auch die Paketzustellung betroffen, wobei sich die Auswirkungen hier im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen.
Eine besondere Herausforderung stellt in diesem Kontext die anstehende Bundestagswahl dar. Um Verzögerungen bei Wahlsendungen zu vermeiden, behandelt die Post diese mit höchster Priorität. Eine Sprecherin der Post versicherte, dass man bestrebt sei, Verzögerungen für Wählerinnen und Wähler sowie Kundinnen und Kunden auf ein Minimum zu begrenzen.
Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Mitglieder der Gewerkschaft sollen sogar vier zusätzliche Urlaubstage erhalten. Die Deutsche Post sieht diese Forderungen aufgrund notwendiger Investitionen und sinkender Briefmengen als nicht machbar an. Der Spielraum für Gehaltserhöhungen sei laut dem Bonner Logistikkonzern DHL, der zur Deutschen Post zählt, äußerst begrenzt. Die Verhandlungen sollen am kommenden Mittwoch weitergeführt werden.