VW-Aktie im Höhenflug, aber Vorsicht! Trotz E-Strategie: Teilemangel zwingt Nutzfahrzeuge auf die Bremse!
Thomas Schäfer, der Markenchef von Volkswagen, hofft auf eine Belebung der schwächelnden E-Auto-Nachfrage bei der nahenden IAA Mobility in München und erhöht noch einmal das Elektro-Portfolio der Marke.
Bis 2027 will er elf neue Elektro-Modelle auf den Markt bringen, eines mehr, als bisher bis 2026 angekündigt war. Am 4. bis 10. September wird es in München dazu einen Ausblick geben. Trotz der abgekühlten Nachfrage möchte Schäfer an dem eingeschlagenen Elektro-Kurs festhalten, denn er geht davon aus, dass der E-Auto-Anteil in Europa in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Preissenkungen zur Ankurbelung der Nachfrage, wie sie etwa Tesla gerade plant, hat er abgelehnt. Zudem haben die Preise von VW E-Autos zum 1. September nicht erhöht, sondern nur die von einigen ausgewählten Verbrenner-Modellen.
Schäfer hatte zuvor angekündigt, dass Volkswagen bis 2033 zur reinen E-Marke umgebaut werden soll. Bis 2030 soll der Elektro-Anteil auf 80 Prozent steigen und drei Jahre später auf 100 Prozent. Laut Konzernangaben lag der Anteil der E-Autos am Gesamtabsatz der Marke weltweit im ersten Halbjahr 2023 bei 7,4 Prozent, in Europa bei 15,1 Prozent und allein in Deutschland sogar bei 15,4 Prozent. Volkswagen konnte dementsprechend Tesla als Elektromarke Nummer eins auf dem Heimatmarkt ablösen.
Auf der IAA kommen die großen Neuheiten indes vor allem aus der Verbrennerwelt, wie etwa der neue Passat-Generation und der versteckt ausgestellte Tiguan. Schäfer sieht darin keinen Widerspruch zu seiner E-Offensive, da er meint, dass effiziente Verbrenner in der Transformation eine wichtige Rolle spielen sollten. Allerdings muss VW momentan, wegen fehlender Motorteile aus Slowenien, die Produktion bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover drosseln, wobei der Elektro-Bus ID.Buzz nicht betroffen ist.
Vor dem Hintergrund, sein E-Marke-Profil zu schärfen, kündigte Thomas Schäfer zudem an, dass künftig auch Elektromodelle das bei sportlichen Verbrennermodellen wie dem Golf GTI genutzte Kürzel GTI tragen werden. Bis 2027 soll eine Serienversion des ID. GTI Concept folgen.
Mit dem ID. GTI Concept möchte Volkswagen die GTI-DNA ins Elektrozeitalter überführen und so klar machen, dass markante Namen wie Golf, Tiguan und GTI auch in elektrischer Form nicht aufgegeben werden, sondern nur überführt werden.