Vorbereitung auf Preissteigerungen: US-Konsumenten erhöhen Ausgaben
Die Vorfreude auf die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump ist von einem unerwarteten Phänomen begleitet – steigende Konsumausgaben in Erwartung anziehender Preise. Einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von CreditCards.com zufolge planen ein Drittel der Amerikaner, in der aktuellen Weihnachtssaison vermehrt Einkäufe zu tätigen. Hauptantrieb dieser Konsumlaune sind die angekündigten Strafzölle, die der zukünftige Präsident Trump einzuführen gedenkt. Ganze 39% der Befragten nennen diese als Grund für ihre gesteigerten Kaufabsichten.
Weitere Motive sind Bedenken bezüglich möglicher Störungen in der Lieferkette, "gesellschaftliche Instabilität", Rezessionen oder eine erneute Pandemie. Bemerkenswerterweise planen 22% der Konsumenten, größere Anschaffungen wie Elektronik oder Haushaltsgeräte zu tätigen. John Egan, ein Experte von CreditCards.com mit Fokus auf Kreditkarten und persönliche Finanzen, kommentiert die Lage: „Mit der Aussicht auf Zölle, die billige Produkte aus Ländern wie China und Mexiko betreffen könnten, ist es wenig verwunderlich, dass einige Verbraucher große Käufe vorziehen, bevor Trump sein Amt antritt.“
Auch wenn die Zölle zunächst die Hersteller belasten, werden die zusätzlichen Kosten oft an die Verbraucher weitergegeben. Neben großen Anschaffungen stocken Amerikaner auch vermehrt Alltagsgegenstände. Der Umfrage zufolge legen 34% der Befragten Vorräte an, wobei Toilettenpapier mit 77% die Liste anführt, gefolgt von haltbaren Lebensmitteln (76%), medizinischen Artikeln (58%) und rezeptfreien Medikamenten (54%). Bereits gestiegene Preise in den vergangenen Jahren heizen die aktuelle Kaufbereitschaft weiter an.
Für viele Verbraucher bedeutet das jedoch, zusätzliche finanzielle Mittel aufzubringen, wobei 30% angeben, dass sie wahrscheinlich Schulden aufnehmen oder bestehende Verbindlichkeiten erhöhen werden. Trump hat im Wahlkampf angekündigt, Zölle von bis zu 20% einzuführen, mit einer speziellen Ausrichtung auf China, wo die Zölle sogar bis zu 60% betragen könnten. Nach seinem Wahlsieg drohte er zudem mit einem 25%igen Zoll auf Kanada und Mexiko, sollten diese Länder nicht illegale Einwanderung und Drogenhandel eindämmen.
Zusätzlich gäbe es einen weiteren Zoll von 10% auf chinesische Waren. In einem Interview mit NBC räumte Trump ein, dass er keine Preisgarantien geben könne: „Ich kann nichts garantieren. Ich kann nicht garantieren, was morgen passiert.“

