Von der Leyens EU-Kommission übersteht weitere Misstrauensvoten
Die EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen hat erneut zwei Misstrauensvoten im Europäischen Parlament schadlos überstanden. Ein Antrag der rechten Fraktion "Patrioten für Europa" (PfE) wurde mit 179 Ja- und 378 Gegenstimmen abgelehnt, während ein Antrag aus dem linken Lager 133 Stimmen bei 383 Gegenstimmen erhielt. Beide Anträge scheiterten deutlich an der erforderlichen Zweidrittelmehrheit, um einen Rücktritt der Kommission zu erzwingen.
Ursula von der Leyen zeigte sich in ihrer Reaktion auf die Abstimmungen dankbar für die Unterstützung, die sie erfahren habe, und betonte die Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament. Die Anträge kritisierten unter anderem ihre Wirtschafts- und Klimapolitik sowie den von ihr verhandelten Zoll-Deal mit den USA. Besonders hervorzuheben ist die Kritik des linken Spektrums, das die Handhabung der humanitären Situation im Gazastreifen bemängelte.
Von der Leyen zeigte sich in der Parlamentsdebatte versöhnlich und appellierte an die Einheit der Abgeordneten, um den europäischen Interessen nicht zu schaden. Unterstützung erhielt sie vor allem von den großen Fraktionen, während Kritiker klarstellten, dass dies nicht der letzte Misstrauensantrag gewesen sein dürfte. Die Spannungen innerhalb der EU nehmen zu, und anhaltende Kritik aus unterschiedlichen politischen Lagern könnte zu einem erneuten Vorstoß führen.
Die anhaltende politische Zerrissenheit wird spürbar, und sowohl Martin Schirdewan von den Linken als auch René Repasi von der Europa-SPD deuten an, dass weitere Misstrauensinitiativen möglich sind. Repasi machte deutlich, dass ein Misstrauensantrag nicht als politisches Spiel angesehen werden dürfe, sondern das schärfste Kontrollinstrument des Parlaments darstelle. Dies verdeutlicht die fragile politische Landschaft der EU und ihre Herausforderungen in der nächsten Zeit.

